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Maqsat-B2 mit dem aufgesetzten Sloshsat-FLEVO
Montage von XTAR-EUR auf der SYLDA Doppelstartvorrichtung

Nach dem katastrophalen Fehlstart der ersten Ariane-5ECA am 11.12.2002 dauerte es bis zum Februar 2005, bis die nächste Rakete dieses Typs startbereit war. Nach einer gründlichen Analyse war man rasch zu der Erkenntnis gelangt, daß der Fehler in dem neuen Vulcain-​2  Triebwerk zu suchen war. Dieses mußte infolgedessen grundlegend überarbeitet und neu flugqualifiziert werden. Da für die europäische Raumfahrt in einem zunehmend schwierigeren Umfeld der Erfolg der Ariane-​5ECA allergrößte Bedeutung hatte, wurden umfangreiche Brennversuche unternommen, bei denen zudem die Bedingungen eines realen Fluges simuliert wurden. Die Erprobung verlief zwar erfolgreich, nahm aber mehr Zeit als erwartet in Anspruch. Und so verzögerte sich der zweite Jungfernflug von April 2004 zunächst auf den Spätherbst des Jahres, um dann letztlich auf den 11.02.2005 terminiert zu werden. An diesem Tag verhinderte schlechtes Wetter den Start, doch nach einer 24-​stündigen Verschiebung hob die Ariane-​5ECA „City of Bremen“ am 12.02.2005 von Kourou in Französisch Guyana ab. An Bord befanden sich die Satelliten XTAR-​EUR, Sloshsat-​FLEVO und MaqSat B2. Und diesmal wurde die angestrebte Transferbahn präzise erreicht. Die Hauptnutzlast, XTAR-​EUR, war ein Kommunikationssatellit der XTAR LLC. Dieses amerikanisch-​spanische Gemeinschaftsunternehmen war von den Firmen Loral Space & Communications und HISDESAT ins Leben gerufen worden mit dem Ziel, einen Anbieter für transatlantische Kommunikationsdienstleistungen zu schaffen. Die Besonderheit war dabei der Kundenkreis: Regierungsdienststellen und das Militär. Der von Space Systems/Loral gebaute XTAR-​EUR als erster von zwei geplanten Satelliten verfügte über zwölf X-​Band Transponder und wurde von einer Position über 29° Ost betrieben. Seine Sendekeulen deckten Spanien, Portugal, den Mittelmeerraum, den Nahen Osten und Teile Afrikas ab.
Sloshsat-​FLEVO (Facility for Liquid Experimentation and Verification in Orbit) dagegen war ein kleiner Experimentalsatellit, mit dem niederländische Forscher das Verhalten von Fluiden in der Schwerelosigkeit untersuchen wollten. Dazu war in dem Satelliten ein Tank installiert, der 33,5 Liter de-​ionisiertes Wasser faßte. Über einen Zeitraum von zwei Wochen wurden Daten zum Verhalten des Wassers in dem Tank aufgenommen und zur Erde übermittelt. Für einen längeren Einsatz war der Vorrat an Gas für das Lageregelungssystem nicht ausgelegt.
Von der Endstufe nicht abgetrennt wurde MaqSat B2 (maquette satellite), ein Massedummy eines weiteren Kommunikationssatelliten. Auf dieser Satellitenattrappe waren auch einige kleinere Experimente installiert, so ein französischer Wärmetauscher-​Versuch und ein autonomes Kamerasystem, das den Startverlauf dokumentierte.