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AIM bei Ball Aerospace
NLCs

Eine dedizierte Mission zur Untersuchung des Phänomens der Polar Mesospheric Clouds (PMCs) startete am 25.04.2007 von der Vandenberg AFB. Dort hob das „Stargazer“ Trägerflugzeug der OSC ab und flog mit der untergehängten Pegasus-XL Rakete zur ausgewiesenen Startzone über dem Pazifik. Hier wurde die Rakete ausgeklinkt und beförderte ihre Nutzlast, den kleinen Forschungssatelliten AIM (Aeronomy of Ice in the Mesosphere), auf einen retrograden Orbit in etwa 600 km Höhe. Die Mission aus dem SMEX (Small Explorer) Programm war auf 26 Monate geplant und sollte die Entstehung der leuchtenden Nachtwolken und ihre Variationen erforschen. Diese Wolken bilden sich in 80 km Höhe in der Mesosphäre, weit über jedwedem sonstigem Wettergeschehen. Zudem können sie nur zu bestimmten Jahreszeiten über den Polarregionen der Erde beobachtet werden. Seit ihrer Entdeckung Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigen sie aufgrund ihrer Einzigartigkeit die Wissenschaft. Zudem breitete sich das Phänomen in den letzten Jahren aus unbekannten Gründen aus. Drei Instrumente sollten nun helfen, das Rätsel zu lösen. Das Cloud Imaging and Particle Size (CIPS) Experiment war ein komplexes System aus vier Einzelkameras mit einem Blickwinkel von 120° bzw. 80°. SOFIE oder Solar Occultation for Ice Experiment hieß eine Suite von verschiedenen Sensoren. Diese sollten u.a. die Temperatur, den Wasserdampfgehalt und die Menge an Spurengasen in den Wolken bestimmen. Während der Okkultationsmessungen konnte man die verschiedenen Schichten der Erdatmosphäre untersuchen, die bei Sonnenuntergang nacheinander von dieser angestrahlt werden. Da man vermutete, daß feinste Mikrometeoriten einen entscheidenden Anteil an der Wolkenbildung hatten, wurde das Cosmic Dust Experiment (CDE) mitgeführt. Dieses registrierte und analysierte die auftreffenden Mikropartikel. Die erfolgreiche Mission wurde mehrfach verlängert und auch nach mehr als einem Jahrzehnt lieferte der Satellit noch wertvolle wissenschaftliche Daten.