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Start der H-IIA F12

Mehrfach hatte die japanische JAXA den Start einer H-​IIA Mod. 2024  mit zwei militärischen Aufklärungssatelliten verschieben müssen. Zunächst wurde der Starttermin aufgrund der Wetteraussichten vom 15.02.2007 auf den 16.02.2007 verlegt. An diesem Tag hoffte man aber vergeblich auf eine Wetterbesserung noch innerhalb des Startfensters. Wolken mit der Gefahr von Eisbildung über Tanegashima machten einen Start zu riskant. Als neuer Termin wurde der 22.02.2007 vorgesehen, doch die Wetterprognose führte zu einer weiteren Verschiebung auf den 24.02.2007. An diesem Tag waren die Bedingungen ausreichend und ohne Probleme transportierte die Rakete einen Allwetter-​Radaraufklärer und einen kleineren experimentellen optischen Aufklärungssatelliten auf ihre sonnensynchronen Bahnen. Letzterer, der IGS 3v bzw. OVS 3  (Optical Verification Satellite) genannt wurde, sollte bereits Komponenten für die nächste Generation japanischer Aufklärungssatelliten erproben. Bei seinem Entwurf war das Ziel eine Auflösung von 40 cm. Auf die Anfrage eines Abgeordneten im Repräsentantenhaus mußte jedoch bestätigt werden, daß die praktische Auflösung lediglich 60 cm erreicht hatte. Die Gründe hierfür blieben geheim. Mit diesem geglückten Start war es Japan endlich gelungen, wenn auch mit mehrjähriger Verspätung, eine kontinuierliche Überwachung Koreas und Chinas sicherzustellen. Jeweils ein Satellitenpaar überflog morgens die Region, das andere nachmittags.
Doch die Freude an dem nun komplettierten System währte nicht lange. Bereits Ende März 2007 fiel IGS 1a völlig unerwartet aus. Ein Defekt am Energieversorgungssystem ließ eine weitere Nutzung des Satelliten nicht mehr zu. Der im März 2003 gestartete Satellit verfehlte damit selbst seine projektierte Lebensdauer von fünf Jahren und riß erneut eine Lücke in die japanische Satellitenaufklärung. Und am 23.08.2010 brachte ein Batteriedefekt auch die Mission des am 16.02.2007 gestarteten und je nach Quelle und Bezeichnungssytem IGS 2a, IGS 2 b oder IGS 4a genannten Radar-​Aufklärers zu einem vorzeitigen Ende. Am 07.10.2010 konnte der in japanischen Dokumenten lediglich als IGS Radar 2 bezeichnete Satellit zwar wieder aktiviert werden. Doch inwieweit damit wieder eine regelmäßige Nutzung möglich wurde blieb ungeklärt. Erwartet worden war auch hier eine Lebensdauer von mindestens fünf Jahren bis Anfang 2012.