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Aufnahme der Marsoberfläche durch das CIVA Instrument des Philae Landers

Die europäische Kometensonde Rosetta auf ihrem Weg zum Kometen 67P/Churyumov-​Gerasimenko passierte am 25.02.2007 um 01:55 UTC in nur 257 km Abstand den Planeten Mars. Ziel war es, die mit mehr als 30.000 kmh–1  fliegende Sonde um 7.887 kmh–1  abzubremsen und auf eine neue Bahn umzulenken. Diese führte im November 2007 für ein weiteres swing-​by Manöver an der Erde vorbei. Doch zunächst mußte Rosetta den Vorbeiflug überstehen. Für die Wissenschaftler bot die Marspassage immerhin die Möglichkeit, nicht nur einige der Instrumente der Sonde zu testen und zu kalibrieren, sondern auch wertvolle wissenschaftliche Forschungen zu unternehmen. Bereits aus größerer Entfernung hatte die OSIRIS Kamera (Optical, Spectroscopic, and Infrared Remote Imaging System) ausgezeichnete Aufnahmen des Mars geliefert, die in ihrer Qualität die des HST deutlich übertrafen. Um die Überlebensfähigkeit der Sonde zu erhöhen, mußten allerdings kurz vor der maximalen Annäherung die meisten Instrumente abgeschaltet werden. Denn Rosetta trat für 25 Minuten in den Funkschatten des Mars ein und mußte für einige Zeit zudem ihre Energie ausschließlich aus den Pufferbatterien beziehen. Sollte in dieser Phase ein unerwartetes Problem auftreten, wollte man die Mission nicht dadurch gefährden, daß auch noch die wissenschaftlichen Experimente von den Batterien zehrten. Da aber der winzige Lander Philae über eine autonome Energieversorgung verfügte, wurden vier Minuten vor der maximalen Annäherung seine Instrumente aktiviert. Und zur Freude der Wissenschaftler lieferte Philaes Kamera ausgezeichnete Bilder. Ebenso zufrieden war das Kontrollzentrum, denn nach dem schwierigen Manöver bewegte sich Rosetta exakt auf dem vorgesehenen Kurs in Richtung Erde.