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Thor 5 beim Hersteller OSC

Den Zuschlag zum Start des norwegischen Kommunikationssatelliten Thor 2R hatte der Anbieter International Launch Services erhalten. Damit flog erstmals ein leichtgewichtiger Satellit aus der Star-​2  Serie der Orbital Sciences Corporation auf der russischen Proton Rakete. Im September 2005 war der Auftrag zum Bau des Satelliten von der Telenor Satellite Broadcasting, einem Unternehmen der Telenor ASA Holding, vergeben worden. Zeitrahmen bis zum Start: 26 Monate. Der als Nachfolger von Thor 2 vorgesehene Satellit wurde mit 24 Ku-​Band Transpondern ausgerüstet, die vor allem zur Abstrahlung direktempfangbarer Rundfunk– und Fernsehprogramme eingesetzt werden sollten. Fünfzehn Transponder waren Fixed Satellite Services (FSS) zugeordnet, neun sogenannten Broadcast Satellite Services (BSS) mit regionaler Abdeckung. Fünf Transponder konnten über steuerbare Antennen flexibel innerhalb der Ausleuchtzone eingesetzt werden. Ein Pluspunkt des neuen Satelliten gegenüber seinem Vorgänger, einem Hughes HS-​376HP Modell, waren die 3,6 kW elektrischer Leistung seiner beiden Solarzellenflächen. Damit konnte von der Position 1° West ein Gebiet von Skandinavien über Mittel– und Südeuropa bis zum Mittleren Osten abgedeckt werden. Aufgrund des Fehlstarts einer Proton-​M im Herbst 2007 verzögerte sich der Start des inzwischen Thor 5 genannten Satelliten auf Anfang Februar 2008. Ein erster Startversuch am 10.02.2008 mußte abgebrochen werden, als während des Betankungsvorgangs Probleme auftraten. Am nächsten Tag verlief der Countdown aber reibungslos. Die Proton-​M 8K82KM hob pünktlich am 11.02.2008 von Baikonur ab und setzte die Bris-​M 14S43  Bugsierstufe mit dem Satelliten auf einer erdnahen Parkbahn aus. Es folgten vier Zündungen der Stufe, die ihre Nutzlast schließlich direkt auf einen geostationären Orbit beförderte. Normalerweise ließ die Kapazität der Proton-​M 8K82KM mit Bris-​M 14S43  Bugsierstufe lediglich das Erreichen einer Transferbahn zu. Doch angesichts der geringen Masse von Thor 5 (etwa zwei Tonnen) konnte diesmal auf ein extra Apogäumstriebwerk verzichtet werden. Knapp neuneinhalb Stunden nach dem Start hatte Thor 5 die Zielbahn erreicht.