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Endabnahme von Ekspress-AM33 beim Hersteller

Ein neuer Satellit aus der Express-​AM Serie wurde am 28.01.2008 im Auftrag der Russian Space Communication Company von Baikonur gestartet. Wie seine Vorgänger war er bei NPO PM gefertigt worden, wobei die Kommunikationsnutzlast von Thales Alenia stammte. Der Satellit verfügte über Transponder für das C-​, Ku– und L-​Band und deckte eine Vielzahl von Aufgaben ab. Dazu zählte die Abstrahlung von direktempfangbaren digitalen TV-​Programmen, die Verbesserung der Internetanbindung vor allem ländlicher Regionen, Daten– und Videoübertragungen für Unternehmen und Behörden, die Vernetzung von Großunternehmen, Angebote für die mobile Kommunikation und Kanäle für die geschützte Kommunikation von Regierungsstellen. Von einer Position bei 96,5° Ost strahlten seine 10 C-​Band, 16 Ku-​Band und ein L-​Band Transponder nach Rußland und die angrenzenden Staaten bis hin nach Asien ab. Zwei fixe Ausleuchtzonen für das C– und Ku-​Band, zwei steuerbare Ku-​Band Spot-​Beams und eine hohe Sendeleistung zeichneten Express-​AM33  ebenso wie den Schwestersatelliten Express-​AM44  aus. Planmäßig verlief der Start an Bord einer Proton-​M 8K82KM mit Bris-​M 14S43  Bugsierstufe. Neun Stunden später hatte der Satellit seine Umlaufbahn erreicht und die Bris-​M wurde abgetrennt. Nach Abschluß der Erprobung ging der Satellit am 14.04.2008 in den regulären Sendebetrieb. Am 03.02.2009 sorgte der Satellit, der nach Angaben seines Betreibers u.a. 13,5 Millionen Menschen in Rußland mit analogen Fernsehprogrammen versorgte, mit seinem überraschenden Ausfall für Chaos. Einen Teil der Programme konnte immerhin der über 89,9° Ost stationierte, gerade im Abnahmebetrieb befindliche, Jamal 401 Satellit übernehmen. Für die Benutzer war damit aber eine Neuausrichtung ihrer Antennen verbunden. Glücklicherweise konnte Ekspress-​AM33  aber wieder unter Kontrolle gebracht werden und nahm nach einem Tag wieder den Sendebetrieb auf. Nachdem Ekspress 103 auf 96,5° West seinen Betrieb aufgenommen hatte, verließ Ekspress-​AM33  im April 2021 seine Position und begann mit knapp 1° pro Tag nach Westen zu driften. Per 17.08.2021 nahm der Satellit seinen Sendebetrieb auf der neuen Position 11° West wieder auf. Wie der Betreiber meldete, sollte er von dort die Internetversorgung auf (russischen) Schiffen im Atlantik verbessern. Ein Jahr später endete der Betrieb des Satelliten. Die Garantiebetriebszeit von zwölf Jahren war übertroffen worden. Doch eine ordnungsgemäße Anhebung auf einen „Friedhofsorbit“ gelang nicht mehr — offenbar war der Kontakt zu dem Satelliten zuletzt doch überraschend abgebrochen.