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die PSLV-C12 im Montagegebäude

Lange Zeit herrschte Verwirrung hinsichtlich der Natur des RISAT 2 Satelliten, der die Hauptnutzlast der PSLV-​CA C12 Rakete bildete. Bekannt war, daß Indien seit geraumer Zeit einen Radaraufklärungssatelliten unter der Bezeichnung Radar Imaging Satellite entwickelte. Offenbar verlief die Entwicklung aber nicht ganz reibungslos. Daher kam man mit Israel im Rahmen der Vereinbarungen zum Start des TECSAR Satelliten überein, dort eine vergleichbare Radarnutzlast zu beziehen, wie sie auf dem israelischen Satelliten eingesetzt wurde. Das Interimsprojekt erhielt den Namen RISAT 2 und kombinierte einen Satellitenbus der ISRO mit der Nutzlast von IAI (Israel Aerospace Industries). In einer Mischung aus nationalem Stolz und militärischer Geheimhaltung wurde die Kooperation der beiden Länder lange Zeit geheimgehalten. Noch drei Wochen vor dem Start erklärte ISRO Präsident G. Madhavan Nair, daß es es sich bei dem kommenden RISAT um einen rein indischen Satelliten handeln würde, was Spekulationen nährte, daß doch zunächst RISAT 1 gestartet werden würde. In den letzten Tagen vor dem Start wurde aber schließlich klar, daß es sich um den mit einem X-​Band Radar ausgerüsteten militärischen RISAT 2 handelte. Und auch die israelische Unterstützung bestritt man nicht mehr. Ebenso verlautete, daß das Projekt beschleunigt worden war, nachdem islamische Terroristen im November 2008 in Mumbai (Bombay) ein Blutbad angerichtet hatten. Die Rakete beförderte den Satelliten am 20.04.2009 von Sriharikota planmäßig auf eine Bahn zwischen 400 und 550 km Höhe. Gemeinsam mit ihm erreichte die kleine studentische Nutzlast ANUSAT eine ähnliche Bahn. Der 40 kg Mikrosatellit war an der Anna University von Chennai entwickelt und gebaut worden. Unterstützung erhielt das Anna University Satellite Projekt von der indischen Raumfahrtorganisation ISRO. Mit dem Satelliten wurden im Orbit verschiedene store-​and-​forward Kommunikations-​Experimente unternommen.