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Omid Satellit

Nachdem die iranische Presse das Land bereits mehrfach zur Raumfahrtnation erklärt hatte, fand am 02.02.2009 etwas überraschend tatsächlich der erste geglückte Satellitenstart des Iran statt. Bereits am 16.08.2008 hatte der Iran eine Safir Rakete gestartet, die angeblich einen „Dummy“ Satelliten auf eine 650 km hohe Bahn befördert hatte. Dem widersprachen jedoch die USA. Die USS „Russell“, ein Zerstörer der Arleigh-​Burke Klasse, hatte mit seinem Radar vom Persischen Golf aus den Aufstieg der Rakete beobachtet. Offenbar war die zweite Stufe der Rakete außer Kontrolle geraten und vollführte wilde Flugbewegungen, bevor sie zerbrach. Der Iran tat die amerikanischen Berichte zwar als Propaganda ab, sprach aber fortan nur noch von einem Testflug, mit dem der „Weltraum erreicht“ worden sei. Pünktlich am Vorabend des Jahrestags der islamischen Revolution im Iran unternahm der Iran dann den nächsten Startversuch. Und dieser verlief erfolgreich. Die als Safir 2  bezeichnete Rakete (im Sinne von zweites Exemplar der Safir) beförderte den Satelliten „Omid“ 2 (meist nur als „Omid“ bezeichnet, die Beschriftung der Rakete wies ihn aber als „Omid“ 2 aus) auf eine Bahn, die recht präzise den zuvor bekanntgegebenen Parametern für den ersten Satelliten entsprach. Zwar handelte es sich bei „Omid“ nur um einen kleinen würfelförmigen Satelliten mit 40 cm Kantenlänge und 27 kg Gewicht, doch löste sein Start zwiespältige Reaktionen im Rest der Welt aus. Unzweifelhaft hatte der Iran, der ein international nicht zu kontrollierendes Atomprogramm betrieb, erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung einer Langstreckenrakete gemacht. Diese baute sicher zwar noch auf der Technologie der einstigen sowjetischen R-​17  (besser bekannt als Scud-​C) auf. Doch überraschenderweise hatte der Iran auf dieser Grundlage mit der Safir 1 (Modellbezeichnung) offenbar einen zweistufigen Satellitenträger und nicht die erwartete dreistufige Rakete entwickelt. Das sprach für eine exaktere Steuerungsfähigkeit und höhere Leistungsfähigkeit der Triebwerke. Der „Omid“ Satellit übertrug zwar lediglich einige Telemetriedaten, doch verkündete der Iran im Anschluß an den geglückten Start Pläne für leistungsfähigere Erderkundungs– und Kommunikationssatelliten. Außerdem war sogar die Rede von einem Programm für einen bemannten Raumflug…