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Telstar 11N auf der Block DM-SLB Stufe

Im Januar 2006 beauftragte Loral Skynet seine Schwesterfirma Space Systems/Loral mit dem Bau eines Ersatzsatelliten für den alternden Telstar 11 Satelliten. SSL nahm natürlich das bewährte SSL-​1300  Modell zur Grundlage des neuen Satelliten, der die Bezeichnung Telstar 11 N erhielt. Der Satellit sollte im transatlantischen Dienst über 37,5° West eingesetzt werden und von dort aus große Teile Nord– und Mittelamerikas, Europa und Nordafrika versorgen. Auch die Atlantikregion selbst war Ziel der angebotenen Dienste. Zur Versorgung der aneinander grenzenden Regionen verfügte der Satellit über eine Antennenanlage mit mehreren Sendekeulen und einer Gesamtkapazität von 39 Ku-​Band Transpondern. Diese waren nicht für die Übertragung von Fernseh– oder Rundfunkprogrammen vorgesehen. Vielmehr sollte der Satellit im Auftrag von Regierungen und Unternehmen bevorzugt Videosignale und Internetangebote übertragen. Daran änderte sich auch nichts, als im Jahr 2007 der kanadische Satellitenbetreiber Telesat Canada mit Loral Skynet fusionierte und Telstar 11 N in seine Flottenplanung einbezog. Der Start des Satelliten wurde auf einer Zenit-3SLB des Unternehmens Land Launch gebucht und war für Ende 2008 geplant. Doch ein Zwischenfall bei der Startvorbereitung von Measat 3a im August 2008 brachte den Plan durcheinander. Erst nachdem die Ursache für die Beschädigung des Satelliten geklärt und dieser enttankt, dekontaminiert und in die USA zum Hersteller zurückgekehrt war, wurden die Vorbereitungen zum Start von Telstar 11 N wieder aufgenommen. Am 26.02.2009 erreichte der Satellit schließlich von Baikonur seine Bahn und manövrierte später auf die vorgesehene geostationäre Position. Diese ermöglichte erstmals einem Satelliten, die Atlantikregion vom nördlichen Polarkreis bis zum Äquator lückenlos mit Ku-​Band Angeboten zu versorgen. Neben Regierungskunden profitierte vor allem die See– und Luftfahrt von den neuen Möglichkeiten für Video– und Datenanwendungen. Die weiträumige Satellitenabdeckung Afrikas unterstützte dort die Einrichtung von Breitband-​Internetzugängen und verknüpfte diese mit europäischen und nordamerikanischen Datenknoten.