Address:
Start von Sojus TMA-15
Sojus TMA-15 im Anflug auf die ISS
Instrumentenanzeige beim Anflug von Sojus TMA-15 auf die ISS

Mit dem Start von Sojus TMA-​15 begann eine neue Phase im Betrieb der Internationalen Raumstation. Denn mit der Ankunft von Roman Romanenko (Rußland), Frank De Winne (Belgien) und Robert Thirsk (Kanada) wurde die nominale Besatzungsstärke der ISS von drei auf sechs angehoben. Voraussetzung hierfür war aber, daß zukünftig ständig zwei Sojus Raumschiffe zur Evakuierung der Besatzung an der ISS angekoppelt waren. Doch zunächst mußten die drei letzten Besatzungsmitglieder der 20. ISS Stammbesatzung sicher ins All gelangen. Glücklicherweise verlief der Start der Sojus-FG 11A511U-FG Rakete am 27.05.2009 um 10:35 UTC von Baikonur aber ohne Probleme. Wie erst ein knappes Jahr später bekannt wurde, hatte es nämlich eine Fehlfunktion bei der Abtrennung des SAS Rettungsraketensystems von der Kapsel gegeben. Die Suchmannschaften konnten die Reste des SAS Systems nach dem Start nicht in der ausgewiesenen Sperrzone finden. Wie sich zeigte, hatte die zentrale Brennkammer des Systems keinen (ausreichenden?) Schub geliefert. Im Ernstfall wäre das SAS vermutlich nicht in der Lage gewesen, die Kapsel rasch genug aus der Gefahrenzone zu bringen. Ohne von dieser Gefahr zu ahnen, erreichten die drei Raumfahrer am 29.05.2009 die ISS und koppelten dort um 12:34 UTC mit ihrem Raumschiff am „Sarja“ Modul an. 100 min später öffnete sich der Durchstieg zur ISS, wo die Neuankömmlinge von Gennadi Padalka, Michael Barratt und Kōichi Wakata begrüßt wurden. Mit der Erhöhung der Mannschaftsstärke erhofften sich die am ISS Projekt beteiligten Nationen endlich auch eine Steigerung der wissenschaftlichen Ausbeute. Denn, nachdem sich der Auf– und Ausbau der Station allmählich seinem Ende näherte, kamen verstärkt Fragen nach dem tatsächlichen Umfang der Forschungen auf der ISS auf. Routinearbeiten zur Wartung der Bordsysteme, das Fitneßprogramm der Besatzung, aber auch immer wieder notwendig werdende Reparaturen, reduzierten die Effizienz der Forschungen deutlich. Das sollte sich von nun an bessern. Wirklich erreicht wurde das Ziel aber nicht. Im Spätsommer 2016 verkündete Rußland sogar, zukünftig seine Präsenz auf zwei Kosmonauten zu reduzieren. Begründet wurde das u.a. damit, daß es für die Kosmonauten noch immer nicht genug Forschungsmöglichkeiten gab.