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Start von Sojus TMA-21
Dmitri Kondratjew bereit zur Öffnung der Luke zur Luftschleuse von „Poisk“
Gruppenfoto der Expedition 27 Mitglieder am 12. April 2011

Verstärkung für die ISS Expedition 27 hatte das Raumschiff Sojus TMA-​21  an Bord, das am 04.04.2011 um 22:18 UTC mit einer Sojus-FG 11A511U-FG Rakete von Baikonur startete. Nachdem ein defekter Kondensator im Kommunikationssystem des Raumschiffs entdeckt worden war, mußte der Start um fünf Tage verschoben worden. Und so erfolgte er schließlich nur acht Tage vor dem 50. Jahrestag des historischen Raumflugs von Juri Gagarin. Daher verfolgten zahlreiche Prominente, darunter auch eine Reihe von früheren Kosmonauten und Astronauten, den Start des auf Gagarins Namen getauften Raumschiffs. Dessen Besatzung bestand aus Kommandant Alexander Samokutjajew sowie den beiden Bordingenieuren Andrej Borisenko und Ronald Garan. Lediglich der Amerikaner Garan verfügte bereits über Raumflugerfahrung. Dessen ungeachtet koppelte das Raumschiff in einem Routinemanöver, automatisch gesteuert, am 06.04.2011 um 23:09 UTC an der ISS an. Mit der Ankunft der drei Raumfahrer erreichte die Mannschaftsgröße an Bord der ISS wieder ihre volle Stärke.
Nachdem sich bereits der Start des Raumschiffs wegen technischer Probleme verzögert hatte, mußte auch die für den 08.09.2011 geplante Landung verschoben werden. Ursache war diesmal allerdings kein Problem mit dem Raumschiff selbst. Vielmehr war am 17.08.2011 der Start eines Progress-​Raumschiffs zur ISS gescheitert. Das daraufhin erlassene Startverbot für Sojus-​Raketen brachte den gesamten Flugplan durcheinander. Da nicht klar war, wann die nächsten Raumfahrer zur ISS starten konnten, wollten NASA und ROSKOSMOS den Aufenthalt der beiden Sojus-​Besatzungen, die gemeinsam die ISS Expedition 28 bildeten, wenigstens etwas verlängern. Denn den autonomen (unbemannten) Betrieb der komplexen Raumstation wollte man möglichst verhindern. Das Risiko, die ISS ohne Besatzung an Bord in einer kritischen Situation zu verlieren, erschien vielen Experten zu groß. Doch auch eine Verlängerung des Weltraumaufenthaltes über die Garantie-​Lebensdauer der Sojus-​Raumschiffe hinaus barg erhebliche Gefahren. Daher wurde entschieden, die erste Hälfte der ISS Besatzung doch bereits am 16.09.2011 zur Erde zurückkehren zu lassen. Kurz vor diesem Termin lagen dann auch die Ergebnisse der Kommission zur Untersuchung der Ursachen des Fehlstarts vom 17.08.2011 vor. Diese ebneten den Weg zur Wiederaufnahme der Flüge, zunächst unbemannt und kurz darauf auch wieder bemannt. Der Betrieb der Internationalen Raumstation war damit sichergestellt. Samokutjajew, Borisenko und Garan koppelten aber mit ihrem Sojus TMA-​21  Raumschiff am 16.09.2011 um 00:38 UTC vom „Poisk“ Modul der Raumstation ab. Das Retromanöver wurde um 03:05 UTC eingeleitet. Die Kapsel landete schließlich nach 3.941:41 h am 16.09.2011 um 04:00 UTC etwa 144 km südöstlich von Scheskasgan in der Steppe Kasachstans. Nur zwei Minuten später erreichten die ersten Helfer den Landeort. Ohne Verzögerungen wurden die drei Raumfahrer aus ihrer auf der Seite liegenden Kapsel geborgen.