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die Sojus-2.1b mit dem ersten GLONASS-K Satelliten
der erste GLONASS-K Satellit

Das erste Exemplar der neuesten Generation russischer Navigationssatelliten startete am 26.02.2011 auf einer Sojus-2.1b 14A14 mit Fregat-​M 14S44 Manövrierstufe. Die von ISS Reschetnjow gebauten Satelliten basierten auf dem neuen, entgegen sowjetischen Traditionen nicht hermetisch versiegelten, Ekspress 1000 A Bus. Bei einem Startgewicht von nur noch 745 kg sollten die GLONASS-​K ihre Vorgänger in allen technischen Parametern übertreffen. Eine Lebensdauer von nunmehr zwölf bis fünfzehn Jahren und ein zusätzlicher L-​Band Transponder trotz reduzierter Gesamtmasse waren die herausragenden Merkmale des neuen Satellitentyps. Als die Entwicklung im Jahr 2005 aufgenommen wurde, prognostizierte man den ersten Start für das GLONASS-​K System für das Jahr 2008. Doch das Programm erlebte erhebliche Verzögerungen. Vor allem konnte das angestrebte Startgewicht nicht erreicht werden und die Lebensdauererwartung mußte ebenfalls auf zehn Jahre verringert werden. Damit konnte das angestrebte Ziel einer größeren Flexibilität bei verringerten Startkosten aber nicht mehr verwirklicht werden. Denn die GLONASS-​K sollten nicht mehr nur mit der Proton-​Rakete, sondern auch paarweise mit der Sojus-2.1 b gestartet werden können. Deren Nutzlastkapazität erlaubte nun aber nur noch die Mitnahme eines einzelnen Satelliten. Daraufhin wurde entschieden, lediglich zwei Exemplare des nun GLONASS-​K1  genannten Modells als Prototypen zu starten. Die Entwicklungsziele sollten jetzt mit dem GLONASS-​K2  und einem perspektivisch geplanten Modell, GLONASS-​KM, realisiert werden. Zwar wurde der Start von GLONASS-​K1 1  noch für Ende des Jahre 2010 in das Startmanifest aufgenommen. Doch das erwies sich als nicht realistisch. Schließlich wurde am 24.02.2011 ein erster Startversuch unternommen, der jedoch 57 min vor dem angestrebten Zeitpunkt von einem automatischen Fehlerdetektionssystem abgebrochen wurde. Nach dem erforderlichen Austausch einer Avionik-​Box konnte am 26.02.2011 ein neuer Startversuch unternommen werden. Diesmal verlief der Countdown planmäßig und Kosmos 2471, wie der Satellit offiziell genannt wurde, erreichte mit Hilfe der Fregat Stufe die vorgesehene Bahn oberhalb des späteren Arbeitsorbits in knapp 19.150 km Höhe. Der erste Uragan-​K1  wurde nie für längere Zeit Bestandteil der regulären GLONASS Konstellation. Die meiste Zeit blieb er im Teststatus und wurde nur bei Ausfällen anderer GLONASS Satelliten vorübergehend aktiviert. Vermutlich wegen einiger Probleme mit dem neuen Satellitenmodell verzögerte sich der Start des zweiten GLONASS-​K1  Exemplars bis Ende November 2014. Zu diesem Zeitpunkt lag die GLONASS-​K2  Entwicklung bereits weit hinter den ursprünglichen Zielen zurück, woraufhin Roskosmos gezwungen war, doch weitere neun GLONASS-​K1  Modelle zu ordern. Doch infolge der westlichen Sanktionen als Reaktion auf die Annexion der Krim durch Rußland im Jahr 2014 gab es auch hier Probleme mit der Fertigstellung. Kosmos 2471 (GLONASS-​K1  №701) konnte knapp über die garantierte Lebensdauer von zehn Jahren gebracht werden und schied offiziell zum 11.11.2021 aus der Konstellation aus.