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Aufrichten der Sojus-U mit Progress M-11M auf dem Startkomplex
Progress M-11M im Anflug auf die ISS

Neuen Nachschub zum kontinuierlichen Betrieb der Internationalen Raumstation transportierte das Frachtraumschiff Progress M-​11 M, das am 21.06.2011 um 14:38 UTC mit einer Sojus-​U 11A511U Rakete von Baikonur startete. Nur Stunden später wurde der tags zuvor abgekoppelte europäische Versorger ATV 2 „Johannes Kepler“ über dem Pazifik gezielt zum Absturz gebracht — und machte damit den Liegeplatz frei für die Progress. Die beförderte insgesamt 2.673 kg Nachschub für die ISS. Darunter 420 kg Wasser, 50 kg Sauerstoff und knapp 1.000 kg Treibstoff. Aber auch Ausrüstungsgegenstände für das amerikanische und russische Segment der Raumstation, persönliche Dinge für die Raumfahrer, Nachschub für laufende Experimente und natürlich frische Lebensmittel waren an Bord. Die Annäherung an die Raumstation verlief ebenso ohne Zwischenfälle wie das anschließende automatische Docking am 23.06.2011 um 16:37 UTC am „Swjesda“ Modul. Am 01.07.2011 wurde der Antrieb der Progress genutzt, um die Bahn des Orbitalkomplexes um 3,5 km anzuheben. Eine Maßnahme zur Optimierung der Bedingungen für das bevorstehende Docking mit der „Atlantis“ während der finalen Space Shuttle Mission. Am 23.08.2011 um 09:38 UTC koppelte Progress M-​11 M schließlich wieder von der ISS ab und machte Platz für einen Nachfolger, der am nächsten Tag zur ISS startete. Doch Progress M-​12 M sollte die ISS nie erreichen. Wegen eines Oberstufendefekts der Sojus-​Rakete stürzte die neue Progress nur Minuten nach dem Start im Fernen Osten Rußlands ab. Daraufhin angestellte Überlegungen, nun Progress M-​11 M wieder an der ISS andocken zu lassen, wurden rasch verworfen. Stattdessen wurden mit dem Raumschiff planmäßig die vorgesehenen geophysikalischen Experimente unternommen, bei denen die Plasmaumgebung des Raumschiffs bei Triebwerkszündungen erforscht werden sollte. Am 01.09.2011 um 09:35 UTC wurde der Wiedereintritt mit einer ersten längeren Triebwerkszündung eingeleitet. Gegen 10:22 UTC verglühten die letzten Überreste des Raumschiffs über dem Pazifik oder stürzten innerhalb der ausgewiesenen Sperrzone ins Meer.