Das zweite europäische Transportraumschiff des Typs ATV koppelte am 20.06.2011 um 14:47 UTC nach knapp viermonatigem Aufenthalt an der ISS vom „Swjesda“ Modul ab. Beladen mit rund 1,3 Tonnen Abfällen und ausgedientem Equipment stand dem Raumschiff am nächsten Tag ein feuriger Wiedereintritt in die Atmosphäre bevor. Daten von der letzten Phase der Mission sollte ein Reentry Breakup Recorder (REBR) liefern, der im Frachtraum montiert worden war. Der war ausgelegt, selbst die brutalen Bedingungen beim Auseinanderbrechen des ATV in der Atmosphäre und den Aufprall auf der Meeresoberfläche zu überstehen. Doch im Gegensatz zu einem anderen Exemplar, das im März den Wiedereintritt an Bord des japanischen HTV 2 überstanden hatte, konnten von diesem keine Signale aufgefangen werden. Experten kamen zu der Annahme, daß der Montageort nahe dem Schott zum Antriebssytem des ATV mit seinen verbliebenen Treibstoffvorräten möglicherweise unglücklich gewählt gewesen war. Eine Explosion in diesem Bereich hatte den REBR womöglich beschädigt. Das ATV 2 „Johannes Kepler“ jedenfalls war am 21.06.2011 zielgenau entlang des vorausberechneten Eintrittskorridors in die Atmosphäre eingetaucht und gegen 20:48 UTC über der Sperrzone im Südpazifik verglüht.