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ST-2 in Kourou
GSat 8 in Kourou

Vier Wochen nach dem letzten Start einer Ariane 5 stand in Kourou die nächste Rakete bereit. In der SYLDA Doppelstartvorrichtung der Ariane-5ECA war diesmal der indische Kommunikationssatellit GSat 8 untergebracht, darauf aufgesetzt der ST-​2  Satellit für das Gemeinschaftsunternehmen Satellite Venture Pte Ltd. der Partnet Singapore Telecommunications Ltd. (Singapur) und Chunghwa Telecom Company Ltd. (Taiwan). Im Gegensatz zur vorangegangenen Mission, die von technischen Problemen begleitet gewesen war, gelang diesmal der Start der Rakete im ersten Anlauf am 20.05.2011.
Zunächst wurde der von der Mitsubishi Electric Company (MELCO) gebaute ST-​2  (Singapore-​Taiwan) ausgesetzt. Er basierte auf der DS-​2000  Plattform und verfügte über 41 Ku-​Band und 10 C-​Band Transponder. Um den Bedürfnissen der Betreiber SingTel und Chunghwa gerecht zu werden, war der Satellit mit insgesamt sechs Antennen (vier für das Ku-​Band und zwei für das C-​Band) ausgerüstet. Indien, Südostasien, Zentralasien, der Mittlere Osten und die Mittelmeerregion waren die Zielgebiete der Angebote von SingTel. Dagegen bediente Chunghwa mit einer zweiten Ausleuchtzone primär den asiatisch-​pazifischen Raum von Indonesien bis zum südlichen Japan und nach Südkorea. Stationiert wurde der Satellit dazu über 88° Ost.
Erheblich kleiner als ST-​2  war der indische Ku-​Band Satellit GSat 8 (INSAT 4G). Basierend auf der I3-​K Plattform der ISRO sollte er nicht nur die Versorgung des indischen Subkontinents mit modernen Kommunikationsangeboten verbessern. Eine integrierte GAGAN (GPS Aided Geo Augmented Navigation) Nutzlast war auch der erste praktische Schritt Indiens hin zu einem regionalen Navigationssatellitensystem. Vorgesehen war, mit dem Satellite Based Augmentation System (SBAS) die Qualität der L1 und L5 GPS-​Signale soweit zu erhöhen, daß sie auch unter schwierigen Bedingungen z.B. in der Luftfahrt für Allwetterlandungen eingesetzt werden konnten. Nachdem mehrere Satelliten der GSat Flotte bei Fehlstarts indischer Trägerraketen verloren gegangen waren, stellte GSat 8 endlich dringend benötigte Kapazitäten zur Versorgung des Landes bereit. Er wurde dazu über 55° Ost mit INSAT 3 E ko-​positioniert.