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Start der ersten Antares-110 von Wallops Island
Cygnus Mass Simulator
Jungfernflug der Antares 110
Cygnus Mass Simulator nach der Trennung von der Antares
Erdaufnahme von PhoneSat „Graham“

Mit mehr als zweijähriger Verspätung hob am 21.04.2013 endlich die erste Antares-​110  Rakete vom Mid-​Atlantic Regional Spaceport (MARS) auf dem Gelände der NASA Wallops Flight Facility ab. Die Orbital Sciences Corporation hatte neben SpaceX den Auftrag erhalten, im Rahmen des COTS/CRS Programms nach dem Ende der Space Shuttle Flüge den US Anteil an der Versorgung der ISS zu übernehmen. Mit ukrainischer Hilfe entwickelte die OSC die Taurus II Rakete (später in Antares umbenannt), in deren Erststufe zwei AJ26-​62  Triebwerke (alias Kusnezow NK-​33 ) zum Einsatz kamen. Deren Qualifizierung und Zertifizierung nach US Standards trug zu den anhaltenden Verzögerungen bei. Vor allem aber wurden die Startanlagen auf Wallops Island erst mit vielen Monaten Verspätung fertiggestellt. Und die Bodentests beanspruchten auch weitaus mehr Zeit als ursprünglich angenommen. Der schließlich für 2012 geplante Demonstrationsflug zur Trägerraketenqualifikation konnte so nach diversen Trocken-​, Betankungs– und schließlich Hotfire-​Tests erst im April 2013 erfolgen. Schlechte Wetterbedingungen (starke Höhenwinde) erzwangen auch zuletzt noch eine Neuansetzung des Starts. Doch am 21.04.2013 hob die Rakete tatsächlich zu ihrem Jungfernflug ab. Statt des „Cygnus“ Frachtraumschiffs beförderte sie einen Massensimulator auf eine vergleichbare Ausgangsbahn, wie sie für die späteren ISS Versorgungsflüge vorgesehen war. Der Start bot zudem eine günstige Mitfluggelegenheit für mehrere CubeSats. Drei davon wurden von der NASA betreut, der vierte, Dove 1, stammte von der Cosmogia Inc. Diese plante für 2013 den Start von insgesamt vier 3U CubeSats, die eine kommerzielle Erderkundungsmission unternehmen sollten. Wenige Tage zuvor war Dove 2 als erster Satellit der Reihe gestartet worden. Die drei am NASA Ames Research Center entwickelten und gebauten CubeSats kamen dagegen im „klassischen“ 1U Format daher. Eine weitere Gemeinsamkeit war die Ausrüstung mit einem Smartphone als Bordcomputer. Im Detail unterschieden sie sich jedoch. PhoneSat 1.0 „Graham“ operierte mit einem HTC Nexus One auf Basis von Android 2.3.3. Er nutzte den Beschleunigungssensor und das Miniatur-​Magnetometer des Nexus. Ab dem zweiten Tag der Mission übertrug der Satellit Erdaufnahmen, die mit der Kamera des Smartphones gewonnen worden waren. Bis auf ein entscheidendes Detail war der PhoneSat 1.0 Schwestersatellit „Bell“ identisch ausgestattet. Bei ihm war zusätzlich ein Iridium Sender/Empfänger montiert. Ziel war es, die Informationen bei diesem Satelliten über die Iridium Konstellation per email zu verbreiten. Noch fortgeschrittener war der Entwurf für den dritten Satelliten namens „Alexander“, der daher auch als PhoneSat 2.0 beta bezeichnet wurde. Mit dem Samsung Nexus S verfügte er über einen leistungsfähigeren Smartphone-​Bordcomputer. Solarzellen, Magnetorquer und ein Gyroskop erweiterten die Ausrüstung der PhoneSat 1.0 Generation. Trotz der aufgrund der niedrigen Bahn kurzen zu erwartenden Missionsdauer erhofften die NASA Ingenieure, mit dieser Ausrüstung den Satelliten stabilisieren und ausrichten zu können.