Die beiden russischen Besatzungsmitglieder der ISS Expedition 35, Pawel Winogradow und Roman Romanenko, unternahmen am 19.04.2013 ab 14:03 UTC gemeinsam ein Außenbordmanöver zum Austausch von Experimentenpaketen und zur Montage von Navigationsequipment. Nach dem Ausstieg aus der Luftschleuse des „Pirs“ Moduls bestand die erste Aufgabe der beiden Kosmonauten darin, an der Außenhaut des „Swjesda“ Moduls das „Obstanowka“ (Обстановка, dt. svw. Umgebung) Experiment zur Plasmaphysik zu montieren. Die damit verbundenen Arbeiten waren sehr umfangreich und erforderten umfassende Verkabelungsarbeiten. Probleme bereitete das Ausklappen einer der beiden zugehörigen Antennen. Doch mit etwas Improvisation konnten die Schwierigkeiten überwunden werden. Weiterhin montierten die beiden Raumfahrer im Bereich des „Swjesda“ Dockingadapters einen neuen Laserreflektor des Typs, wie ihn der europäische Raumtransporter ATV (Automated Transfer Vehicle) beim Anflug auf die ISS als Navigationshilfe nutzte. ATV 2 und ATV 3 hatten Probleme mit dem vorhandenen Reflektor gehabt, so daß man sich zu dieser Maßnahme entschieden hatte. Ohne Probleme konnte der Biorisk-​MSN (Биориск-​МСН) Container Nr. 2 geborgen und in der Luftschleuse gesichert werden. Er enthielt biologische Proben, die in einem Langzeitexperiment kosmischen Bedingungen ausgesetzt gewesen waren. Bereits seit Jahren im All befand sich auch das materialwissenschaftliche „Wynosliwost“ (Выносливость, dt. svw. Ausdauer, Widerstandskraft) Experiment. Bei dessen Bergung unterlief ausgerechnet dem Weltraumveteranen Winogradow ein Mißgeschick. Mit 59 Jahren der älteste Raumfahrer bei einem Außenbordmanöver und mit sieben Ausstiegen einer der erfahrensten, glitt ihm das Paneel mit den Proben aus den Händen und entschwand im All. Da die geplante Dauer des Außenbordeinsatzes ohnehin überschritten war, blieb nicht viel Zeit darüber nachzudenken. Winogradow und Romanenko brachten die Arbeiten zum Abschluß und kehrten nach 6:38 h an Bord der Raumstation zurück.