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Amazonas 3 vor der Auslieferung
Azerspace 1 in einer Testkammer bei OSC

Zu einer neuen Schwerlastmission startete am 07.02.2013 eine Ariane-5ECA vom Raumfahrtgelände Kourou in Französisch Guyana. Unter der Nutzlastverkleidung befanden sich zwei Kommunikationssatelliten mit einem Gesamtgewicht von 9.503 kg (Nutzlast total 10.317 kg). Innerhalb der SYLDA 5 A Doppelstartvorrichtung war dabei der kleinere Azerspace alias Africasat 1a untergebracht, während die obere Position der deutlich größere Amazonas 3 einnahm. Dieser war im Juli 2010 von der Grupo Hispasat bei Space Systems/Loral bestellt worden. Dort rüstete man einen bewährten SSL-​1300  Bus mit einer Kommunikationsnutzlast von 33 Ku-​Band und 19 C-​Band Transpondern sowie 9 Ka-​Band Spotbeams aus. Vorgesehen für einen Einsatz über 61° West sollte Amazonas 3 u.a. die Versorgung mit Internet-​Angeboten in Südamerika verbessern helfen. Die Ausstrahlung von Bildungsprogrammen, Tele-​Medizin-​Angeboten, Video-​Angeboten für die Unternehmenskommunikation und gewöhnlichen Fernsehsendungen gehörte ebenso zum Leistungsspektrum des Satelliten wie die mobile und Festnetztelefonie. Die Orbitalposition direkt vor der Küste Südamerikas erlaubte zudem die transatlantische Kommunikation, wofür ein Teil der Ku-​Band Transponder nach Europa und auf die Westküste Nordafrikas ausgerichtet wurden.
Ebenfalls im Sommer 2010 hatte die Orbital Sciences Corporation aus Aserbaidschan den Auftrag zum Bau eines Satelliten der Star 2.4e Klasse erhalten. Dank einer Vereinbarung mit der malaysischen MEASAT Satellite Systems Sdn. Bhd. konnte Azerspace/Africasat 1a die Orbitalposition 46° Ost nutzen. Seine 12 Ku-​Band Transponder sollten Europa und Zentralasien versorgen, während 24 C-​Band Transponder für die Abstrahlung nach Afrika, Europa und Zentralasien vorgesehen waren. Die Kooperation mit dem Satellitenbetreiber Azercosmos erlaubte es MEASAT, seinen alternden Africasat 1 abzulösen. Dieser 1996 als MEASAT 1 gestartete HS-​376  Satellit operierte weit jenseits seiner 12-​jährigen garantierten Lebensdauer. Er war aber auch entscheidend für die Aufrechterhaltung des Engagements der MEASAT auf dem afrikanischen Kontinent.