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Start von TDRS-K
TDRS-K Fit Check bei Boeing

Der erste von drei TDRS Satelliten der dritten Generation (mit der Option auf einen vierten) wurde am 31.01.2013 mit einer Atlas V Mod. 401  Rakete der ULA von Cape Canaveral gestartet. Im Dezember 2007 hatte die NASA Boeing mit der Lieferung von zunächst zwei neuen TDRS Satelliten beauftragt (im November 2011 wurde die Option auf ein drittes Exemplar wahrgenommen), die auf Basis des auch kommerziell erfolgreichen BSS-​601HP Modells entstehen sollten. Ausgerüstet mit zwei steuerbaren 4,5 m Antennen konnte der Satellit wahlweise für Übertragungen im S-​, Ku– und Ka-​Band genutzt werden. Beide Antennen operierten dabei unabhängig voneinander. Die Selektion des Frequenzbandes erfolgte am Boden. Weiterhin ermöglichte es eine S-​Band Phasengitterantenne, die Signale mehrerer Satelliten gleichzeitig zu empfangen, während Daten zu einem Satelliten gesendet wurden. Diese Kapazitäten sollten der Kommunikation u.a. mit dem Hubble Space Telescope, der ISS und anderen Forschungssatelliten zugutekommen. Auch beim Start des TDRS-​K Satelliten wurde die Atlas V ihrem guten Ruf gerecht und beförderte ihre Nutzlast präzise auf die vorgesehene Transferbahn. Dabei war die United Launch Alliance diesmal erstmals bewußt ein Risiko eingegangen, als man auf das bisher übliche Wet Dress Rehearsal verzichtete, also auf einen umfangreichen Probecountdown mit der betankten Rakete. Damit verkürzte sich die Zeit für die Startvorbereitung auf weniger als die Hälfte der bisher üblichen Spanne. Und natürlich reduzierten sich auch die sonstigen Kosten für Personal, Energie und Treibstoffe signifikant. Die Auswertung der bisherigen Starts hatte die ULA bewogen, im Hinblick auf die zu erwartende Kostenersparnis diesen Schritt zu wagen. Zwar stand damals die Atlas– ebensowenig wie die Delta-​Rakete noch im Wettbewerb mit anderen Anbietern um kommerzielle Startaufträge. Doch auch der Druck von NASA, USAF und NRO wuchs, die ausufernden Startkosten im EELV Bereich zu begrenzen. In Zeiten knapper Budgets stiegen zudem die Chancen von neuen privaten Anbietern, wie etwa dem Unternehmen SpaceX, auf Regierungsaufträge.