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Start von Kosmos 2486

Fünf Jahre nach dem Start des ersten russischen Fotoaufklärungssatelliten einer neuen Generation folgte am 07.06.2013 mit einer Sojus-2.1b 14A14 von Plesetsk das zweite Exemplar. Fünf Tage später wurde aus der exzentrischen Parkbahn mit einem sehr erdnahen Perigäum ein sonnensynchroner Orbit in über 700 km Höhe angeflogen. Seit dem ersten Start waren nur wenige neue Details des „Persona“ Entwurfs bekannt geworden. Offenbar lieferte der bekannte St. Petersburger Hersteller für optische Ausrüstungen, LOMO, das Kamerasystem des Satelliten. Die Optik basierte vermutlich auf jener des nach nur zwei Starts abgebrochenen Araks-​N Programms. Der Bus hingegen ähnelte wohl dem des zivilen Resurs-​DK Erderkundungssatelliten. Diese Ähnlichkeit führte nach unbestätigten Angaben zu weiteren Verzögerungen des zweiten Persona Starts. Demnach wurden Teile des Satelliten zur Fertigstellung des ersten Resurs-​P wieder ausgebaut. Letztlich starteten Resurs-​P 1  und Kosmos 2486, wie der zweite Persona nun offiziell hieß, im Abstand weniger Tage. Die Zukunft des Persona Programms lag allerdings weiter im Ungewissen. Denn der erste Satellit war bereits im Februar 2009 wegen eines Elektronikdefekts ausgefallen. Und der zweite startete erst mit bedeutender Verspätung. Da man somit noch immer über kein modernes Modell eines elektro-​optischen Fotoaufklärungssatelliten verfügte, mußte das russische Militär auch noch die allerletzten eingelagerten Exemplare seiner filmbasierenden Fotoaufklärer zum Einsatz bringen. Was zunehmend problematisch wurde, da deren Garantiefristen längst überschritten, Ersatzteile kaum noch zu beschaffen und auch geeignete Raketen kaum noch vorhanden waren. Bald schon gab es auch zu diesem Satelliten Berichte über technische Probleme. Nach unbestätigten Informationen litt das zweite Exemplar der Persona Baureihe wie schon das erste unter der mangelnden Strahlungsfestigkeit bestimmter Komponenten. Insbesondere Computer und Speicher waren betroffen. Doch den Experten verschiedener russischer Unternehmen gelang es wohl, mittels neuer Kontrollsoftware den Satelliten wieder zum Leben zu erwecken. Erstmals seit annähernd einem Jahr zeigten Beobachtungen von NORAD im Juni 2014 wieder größere Bahnmanöver von Kosmos 2486.