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Start einer Delta IV mit WGS 5
WGS 5 an der Spitze der Trägerrakete

Mit dem Start einer Delta IV Medium+ (5,4) am 25.05.2013 von Cape Canaveral wurde der Ausbau des globalen Netzes von militärischen Kommunikationssatelliten für das Wideband Global Satcom System erfolgreich fortgesetzt. Boeing Satellite Systems hatte Anfang 2001 den Zuschlag für die Entwicklung eines Nachfolgers der DSCS-​III (Defense Satellite Communications System) Satelliten erhalten. Damals bezeichnete der Projektname Wideband Gapfiller Satellite (WGS) recht genau die ihnen zugedachte Aufgabe. Boeing hatte die Ausschreibung mit einer Variante des kommerziellen BSS-​702  Satelliten gewonnen. Für das WGS Projekt erhielten die Satelliten eine kombinierte Kommunikationsnutzlast aus X– und Ka-​Band Transpondern, die sich u.a. durch ihre große Bandbreite, Cross-​Band-​Schaltmöglichkeiten und eine Vielzahl steuerbarer Sendekeulen auszeichnete. Waren zunächst nur zwei Satelliten fest bestellt worden, folgten bald in rascher Folge neue Aufträge. Ab dem vierten Flugexemplar wurden eine Reihe von Verbesserungen eingeführt, was die Satelliten als Block II Modell qualifizierte. Insbesondere waren die Satelliten jetzt besser geeignet, die großen Mengen an Echtzeitinformationen zu übermitteln, die unbemannte Aufklärungsdrohnen aus den Krisengebieten der Welt lieferten. Ebenso wurde die Steuerung der Aufklärungs– und Kampfdrohnen über sie abgewickelt. Aufgrund von Oberstufenproblemen bei einem Delta IV Start im Oktober 2012, deren Untersuchung noch andauerte, verzögerte sich der Start des WGS 5 Satelliten um geraume Zeit. Nachdem der Abschlußbericht der Untersuchungskommission veröffentlich und die enthaltenen Empfehlungen umgesetzt waren, konnte die Startkampagne aber schließlich aufgenommen werden. Ein erster Startversuch am 24.05.2013 mußte allerdings abgebrochen werden. Bei ohnehin schon sehr schlechten Wetterbedingungen war auch noch ein Problem mit der Heliumversorgung durch den Startkomplex aufgetreten. Am nächsten Tag gelang aber ein reibungsloser Countdown und Start. Zwei Zündungen der DCSS (Delta Cryogenic Second Stage) Oberstufe beförderten den auch als USA 243 bezeichneten Satelliten auf die vorgesehene supersynchrone Transferbahn. Ab diesem Zeitpunkt griff die Geheimhaltung und weitere Details zum Verlauf der Mission wurden nicht mehr veröffentlicht. Die lückenhaft veröffentlichten Bahndaten zeigten den Satelliten in den nächsten Jahren überwiegend über oder bei 52,5° West.