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Start der Ariane VA217 Mission

Ende 2013 war man bei Arianespace noch davon ausgegangen, VA217, die erste Mission im kommenden Jahr, bereits am 23.01.2014 starten zu können. Doch kurz nach dem Jahreswechsel wurde entdeckt, daß die Düse des Ariane Oberstufentriebwerks bei der Montage angestoßen worden war. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, entschied man sich für einen Austausch der kompletten Stufe. Nach einem ausgedehnten wetterbedingten „Hold“ hob die Ariane-5ECA doch noch am 06.02.2014, dem neuen Starttermin, von Kourou ab. Unter der Nutzlastverkleidung hatten auch diesmal zwei Kommunikationsatelliten Platz gefunden. Die obere Position nahm der von Space Systems/Loral gebaute ABS 2 ein, darunter, in der SYLDA 5 B Vorrichtung befand sich der von Airbus Defence and Space (vormals EADS Astrium) stammende Athena-​Fidus Satellit. Nach rund einer halben Stunde hatten beide Satelliten ihre Transferbahnen erreicht. Damit war es an den Nutzlasten selbst, auf den finalen geostationären Orbit zu manövrieren. ABS 2, der erste „eigene“ Satellit von Asia Broadcast Satellite, einem auf Bermuda registrierten Unternehmen mit chinesischen Wurzeln, steuerte dabei eine Position über 75° Ost an. ABS hatte im September 2006 den Sendebetrieb mit ABS 1 aufgenommen, dem vormaligen LMI 1 (Lockheed Martin Intersputnik). Ab 2009 stießen ABS 1 A (ex Koreasat 2), ABS 1 B (ex HotBird 3), ABS 2i (ex MBSat 1), ABS 5 bzw. ABS 3 (ex Agila 2) und ABS 7 (ex Koreasat 3) zur Flotte hinzu. Überwiegend Satelliten jenseits ihrer regulären Betriebsdauer bzw. mit bekannten technischen Problemen. Der Einsatz eines neuen LS-​1300  Satelliten auf der primären Orbitalposition 75° Ost bedeutete nun eine neue Qualität des Angebots. 51 Ku-​Band, 32 C-​Band und 6 Ku-​Band Transponder konnten nun nach Asien, Ost– und Südafrika, Europa und Ozeanien abstrahlen. Ein gewaltiges Einzugsgebiet. Teile der Kapazitäten wurden von SingTel (Singapur) unter dem Namen ST-​3 bzw. KT Telecom (Südkorea) als Koreasat 8 vermarktet.
Während ABS 2 eine Vielzahl von Kommunikationsaufgaben abdeckte, war die Mission von Athena-​Fidus spezieller. Er entstammte einem bi-​nationalen Projekt Frankreichs (DGA und CNES) und Italiens (Segredifesa und ASI). Auch Belgien plante eine Nutzung der Kapazitäten, die der Satellit für die militärische Kommunikation im EHF– und Ka-​Band bot. Ziel des Programms war es, eine größere Unabhängigkeit von den Satelliten unter NATO Kommando zu erreichen. Den Auftrag zum Bau des Satelliten hatte die französische Raumfahrtbehörde CNES Anfang 2010 an Thales Alenia Space vergeben, die sich mit einer Spacebus-​4000B2  Plattform an der Ausschreibung beteiligt hatten. Die italienische Nutzlast steuerte Telespazio bei. Stationiert wurde Athena-​Fidus über 38° Ost.