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Nachtstart von Sojus TMA-12M

Verstärkung für die ISS Expedition 39 startete am 25.03.2014 um 21:17 UTC von Baikonur. Kommandant Alexander Skworzow sowie die beiden Bordingenieure Oleg Artjemjew und Steven Swanson hatten an Bord des Sojus TMA-​12 M Raumschiffs Platz genommen, das sie innerhalb weniger Stunden zur Internationalen Raumstation befördern sollte. Doch der Flug nahm einen unerwarteten Verlauf. Zunächst hatte die Sojus-FG 11A511U-FG Rakete etwas zu gut gearbeitet und das Raumschiff auf einer zu hohen Bahn ausgesetzt, die aber immer noch gut innerhalb der zulässigen Toleranzen lag. Dennoch hatte das Konsequenzen für die nachfolgenden Bahnmanöver. Die ersten beiden verliefen noch ohne erkennbare Probleme. Doch die dritte Zündung wurde vom Bordcomputer unterbunden. Die spätere Analyse ergab, daß sich eine äußerst seltene Kombination von Parametern ergeben hatte, die im Steuerungsprogramm der Sojus nicht korrekt abgebildet worden waren. Da man sich ausreichend Zeit für eine Analyse des Programms lassen wollte, wurde das Anflug-​Schema auf das ältere Verfahren umgestellt. Somit mußten die drei Raumfahrer sich auf einen unfreiwillig längeren Aufenthalt im Raumschiff einstellen. Erst am 27.03.2014 wurde das Rendezvousmanöver wieder aufgenommen. Routiniert gelang der Anflug. Am 27.03.2014 um 23:53 UTC war das Docking vollzogen. Gut zweieinhalb Stunden später öffnete sich die Durchstiegsluke zur ISS, wo die drei Neuankömmlinge herzlich begrüßt wurden.
Auch wenn die Ursachen für den Zwischenfall beim Anflug auf die ISS technischer Natur waren, erklärte bereits am 28.03.2014 der Leiter des Kontrollzentrums ZUP (russ. Центр Управления Полётами), Viktor Iwanow, seinen Rücktritt. Obwohl offiziell betont worden war, daß sich die Sojus Besatzung zu keiner Zeit in Gefahr befunden hatte, hatte offenbar das Personal des ZUP in dieser Situation nicht sehr souverän agiert.