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Start der CZ-2D mit DAMPE

Obwohl das chinesische Raumfahrtprogramm in den letzten Jahren einen beispiellosen Aufschwung genommen hatte, blieb die Zahl wissenschaftlicher Nutzlasten auch nach der Jahrtausendwende verschwindend gering. Für den zwölften Fünfjahresplan (2011 bis 2015) plante die Chinesische Akademie der Wissenschaften im Rahmen eines neuartigen „Strategic Priority Program on Space Science“ jedoch fünf anspruchsvolle Forschungsmissionen. Darunter DAMPE, den Dark Matter Particle Explorer. Unter diesem Namen verbarg sich ein kleines Weltraumteleskop für den Bereich der hochenergetischen Gammastrahlung, ergänzt um Detektoren für Elektronen und die Kosmische Teilchenstrahlung. Die wissenschaftliche Ausrüstung war nicht revolutionär, entsprach in ihrer Leistungsfähigkeit aber den besten westlichen Instrumenten und übertraf die Parameter vergleichbarer Instrumente auf anderen Satelliten teils deutlich. Besonders herausgestellt wurde die Suche nach „Dunkler Materie“, bei der man sich mit dem Alpha Magnetic Spectrometer (AMS) und dem Calorimetric Electron Telescope (CET) auf der ISS maß. Bei der Ausrüstung des in China „Wukong“ (nach einem mythischen Affenkönig) genannten Satelliten arbeiteten die einheimischen Wissenschaftler mit Kollegen der Universität Genf in der Schweiz sowie von verschiedenen italienischen Instituten zusammen. Die Federführung bei der Entwicklung der meisten Instrumente lag daher auch in Europa. Der Start des Satelliten erfolgte am 17.12.2015 mit einer CZ-2D Mod. 02 (v.2) vom Raumfahrtzentrum Jiuquan auf eine sonnensynchrone 500 km Kreisbahn. Geplant war eine dreijährige Forschungsmission. Doch lieferte der Satellit deutlich länger weltweit geschätzte Daten.