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die beiden Galileo-Satelliten für die VS13 Mission

Zwei weitere Satelliten für das europäische Galileo Navigationssatellitensystem erreichten am 17.12.2015 mit einer Sojus-​STB mit Fregat-​MT Oberstufe (Sojus-2.1b 14A14 mit Fregat 14S44) ihre Bahnen. Vorläufig sollte dieser Start der letzte einer Sojus von Kourou für das Galileo-​Programm bleiben. Entgegen der ursprünglichen Planungen hatte sich die EU-​Kommission nämlich 2012 entschieden, doch einen Teil der Satelliten mit Ariane-​5 zu starten. Und das war noch vor dem Verlust von Galileo-​FOC FM1  und Galileo-​FOC FM2 , die im August 2014 Opfer der mangelhaften Qualitätssicherung beim Hersteller der Fregat Oberstufe geworden waren. Seit damals das Problem erkannt worden war, war es zu keinen Beanstandungen mehr gekommen. Der Zeitdruck zur Fertigstellung des Systems war aber weiter gewachsen, so daß die Ariane mit ihrer Kapazität zum Start von gleich vier Galileo Satelliten den einzigen Ausweg bot, wollte man nicht in Kourou auf Jahre sämtliche Sojus-​Startslots für das Programm blockieren. Doch am 17.12.2015 hob nochmals eine Sojus mit den beiden Navigationssatelliten Galileo-​FOC FM8  „Andriana“ und Galileo-​FOC FM9  „Liene“ nach einem reibungslosen Countdown pünktlich von Kourou ab. 3:48 h später hatte auch die Fregat Bugsierstufe ihre Aufgabe erfüllt und ihre Nutzlasten präzise auf den vorausberechneten Bahnen ausgesetzt. Während die beiden neuen Satelliten nun in die Test– und Erprobungsphase gingen, waren am 01.12.2015 die bereits am 27.03.2015 gestarteten Galileo-​FOC FM3  und Galileo-​FOC FM4  in den operativen Betrieb überführt worden. Für das im September gestartete nächste Paar erwartete man das im Januar 2016. Tatsächlich erfolgte die Freigabe aber erst zum 22.04.2016. Damit taugte die Galileo Rumpfkonstellation auch zehn Jahre nach dem Start des Testsatelliten GIOVE-​A nur für eingeschränkte Tests. Von der einst für 2008 geplanten Aufnahme des Regelbetriebs war man weiterhin noch Jahre entfernt.