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Gaofen 4 Aufnahme der „Flammenden Berge“ vom 11.01.2016

China startete am 28.12.2015 mit einer CZ-​3 B/G2  vom Raumfahrtgelände Xichang einen neuartigen Erderkundungssatelliten. Das Besondere des Satelliten war seine Umlaufbahn. Noch nie zuvor war ein derartiger Satellit aus einem geostationären Orbit betrieben worden. Zwar lieferten meteorologische Satelliten regelmäßig ihre Erdaufnahmen aus 36.000 km Höhe. Doch die Auflösung ihrer Aufnahmen lag bestenfalls in der Größenordnung von mehreren Kilometern. Gaofen 4 (GF-​4) hingegen erhielt zwei Sensoren mit einer gemeinsamen Optik, die noch Details von 50 m (sichtbares Spektrum) bzw. 400 m (Infrarot) auflösen sollten. Der Nutzen eines solchen Systems blieb strittig. Chinesische Experten verwiesen aber auf die Größe des Landes und weiträumige Ereignisse, die sich in ihrer Gesamtheit besser aus einer Übersichtsposition im geostationären Orbit bewerten ließen. Aufmerksamkeit erregten aber auch Stimmen, die zum Vergleich der Auflösung ausgerechnet einen Öltanker heranzogen. Der gedankliche Schritt hin zu einem System, das die Position der als Bedrohung empfundenen US Flugzeugträger aufklären konnte, war hier nicht mehr weit. Anfang Januar 2016 nahm der Satellit jedenfalls seine geplante Position bei 106° Ost ein.