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Startvorbereitung von Inmarsat 5 F2 in Baikonur

International Launch Services (ILS) hatte mit seiner Phase III Proton-​M 8K82KM mit Bris-​M 14S43  Bugsierstufe den Auftrag zum Start der ersten drei Inmarsat 5 Satelliten erhalten, die das gleichnamige Unternehmen im August 2010 bei Boeing Satellite Systems bestellt hatte. Die auf dem BSS-​702HP Bus basierenden Satelliten erhielten eine Kommunikationsnutzlast mit 89 Ka-​Band Transpondern, die eine extrem flexible globale Ausleuchtung erlaubten. Ein Xenon Ion Propulsion System (XIPS) für alle Manöver im geostationären Orbit und die sehr hohe Leistung der Solarzellen von 15 kW zeichneten weiterhin die Satelliten aus, die modernste Kommunikationsangebote, einschließlich Hochgeschwindigkeits-​Internet, HD-​Video Streaming sowie Sprach– und Datendiensten für Hochsee-​Schiffe und interkontinentale Flüge, ermöglichen sollten. Nach einem ersten Start Ende 2013 traf das zweite Flugexemplar Inmarsat 5 F2 Ende Dezember 2014 in Baikonur ein. Aufgrund in letzter Minute angeordneter zusätzlicher technischer Überprüfungen des Satelliten verschob sich der Starttermin vom 29.01.2015 auf den 01.02.2015. Bei winterlichen Temperaturen hob die Rakete schließlich in Baikonur ab und beförderte die Manövrierstufe mit dem Satelliten auf eine erdnahe Bahn, von der aus eine Serie von Manövern startete, die 15½ Stunden später auf einem super-​synchronen Transferorbit mit einem Apogäum von rund 65.000 km endeten. Danach begann unter Einsatz des XIPS der langwierige Transfer auf den endgültigen geostationären Orbit. Mitte April 2015 war die vorläufige Position im geostationären Orbit erreicht und die letzten Tests vor der Indienststellung wurden aufgenommen. In Betrieb ging der Satellit schließlich über 55° West.