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Start der Falcon-9 v1.2 mit EchoStar XXIII
EchoStar XXIII

Beim Start des auf dem SSL-​1300 Bus von Space Systems/Loral basierenden EchoStar XXIII mußte der Startdienstleister SpaceX an die Leistungsgrenze seiner Falcon 9 v1.2 gehen. Während man in der Vergangenheit schon riskante experimentelle Landemanöver mit der Erststufe der Falcon unternommen hatte, vor allem bei Missionen von schweren Nutzlasten auf geostationäre Transferbahnen, mußte man diesmal komplett auf einen Landeversuch verzichten. Die Gridfins und Landefüße wurden zur Gewichtsersparnis demontiert. Der von SpaceX erhoffte schnelle Turnaround nach dem ersten Start einer Falcon 9 von LC-​39 A am 19.02.2017 konnte allerdings nicht realisiert werden, so daß das Unternehmen terminlich in Konkurrenz zu einem Delta IV Start geriet. Da sich aber auch bei der ULA Verzögerungen bei der Startvorbereitung ergeben hatten, erhielt SpaceX der Vortritt, obwohl ein erster Versuch für das Static Fire der Erststufe wegen Unregelmäßigkeiten abgebrochen werden mußte. Vom 14.03.2017 wurde der Start schließlich nochmals auf den 16.03.2017 verschoben. An diesem Tag gelang dann in Cape Canaveral ein reibungsloser Countdown und fehlerfreier Start auf einen geostationären Transferorbit. Angesichts des niedrigen Perigäums von lediglich 179 km (für mehr hatte die Leistung der Falcon offenbar nicht gereicht) begann EchoStar XXIII rasch mit ersten Bahnmanövern, die ihn bis zum Monatsende auf eine geostationäre Bahn beförderten. Der ehemalige EchoStar XIII (CMBStar 1) über den die Dish Network Corporation (EchoStar) ursprünglich Live-​Übertragungen von den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking an Smartphones und andere Mobilgeräte hatte realisieren wollen, war nun nach einer kompletten Überarbeitung als EchoStar XXIII endlich ins All gelangt. Jetzt allerdings als konventioneller 3-​Band Satellit (32 Ku-​Band Transponder plus Ka– und S-​Band Nutzlast) mit hoher Sendeleistung. EchoStar erhoffte sich von dieser Konfiguration über mindestens 15 Jahre einen flexiblen Einsatz auf verschiedenen Positionen. Den Betrieb sollte der Satellit über 45° West aufnehmen. Tatsächlich stand er bis zum Juli 2019 über 44,9° West, um dann bis Ende August des Jahres auf 67,9° West zu driften. Im Februar 2022 wurde Echostar XXIII erneut verschoben und traf im Mai des Jahres auf der neuen Arbeitsposition 109,9° West ein.