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die SS-520 5 im Startgestell

Eigentlich war der Versuch, mit einer modifizierten SS-520 Höhenforschungsrakete einen kleinen Nanosatelliten von etwa 3U CubeSat Format zu starten, von der University of Tokyo und einigen japanischen Technologieunternehmen lediglich als einmalige Demonstration geplant gewesen. Längerfristig bestanden Überlegungen, einen neuen Mikrosatellitenträger zu entwickeln. Als im Januar 2017 während des Aufstiegs der SS-​520 – 4  Rakete die Telemetrieverbindung abbrach, wurde aus Sicherheitsgründen das Zündkommenado für die Zweitstufe nicht gegeben. Die Rakete mit dem TRICOM 1 Satelliten stürzte vor der japanischen Küste ins Meer. Damit hätte diese Episode der Raumfahrt Geschichte sein können. Doch entgegen der ursprünglichen Intention verständigte man sich rasch auf einen Wiederholungsflug. Tatsächlich hatte man die Rakete wie auch die Reserve-​Nutzlast im Dezember 2017 startbereit, als ein defekter Sensor im Schubvektor-​Kontrollsystem entdeckt wurde. Im Januar 2018 mußte das Team zunächst dem ebenfalls aufgeschobenen Start einer Epsilon Rakete den Vortritt lassen. Doch am 03.02.2018 hob die bis dato leichteste bodengestützte Satellitenträgerrakete zu ihrem zweiten — und diesmal erfolgreichen — Start von Kagoshima ab. TRICOM 1R, nach dem Erreichen der exzentrischen Umlaufbahn auf den Namen „Tasuki“ getauft, war mit insgesamt vier Kameras ausgerüstet. Da man erwartete, daß der Satellit nach der Trennung von der Rakete stark taumeln würde (was sich dann auch bestätigte), war dies eine der Maßnahmen die sicherstellen sollten, daß schon einige Erdaufnahmen aufgenommen werden konnten, bevor Magnetorquer, Reaktionsräder und Kreisel „Tasuki“ in der Bahn stabilisiert hatten. Tatsächlich konnten schon zweieinhalb Wochen nach dem Start der Presse erste Fotos präsentiert werden.