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Start der Falcon 9 mit Hispasat 30W-6
Hispasat 30W-6

Der spanische Satellitenbetreiber Hispasat gab im Juli 2014 bekannt, den Auftrag zum Bau eines zweiten SSL-​1300 Satelliten an Space Systems/Loral vergeben zu haben. Als Hispasat 1 F sollte der einen breiten Mix an Kommunikationsdiensten für Kunden in Europa, Nordafrika, Nord– und Südamerika bieten. Entsprechend vielfältig gestaltete sich die Kommunikationsnutzlast: 48 Ku-​Band und 6 Ka-​Band Transponder, ein Ka-​BSS-​Band Transponder speziell für die iberische Halbinsel und 10 C-​Band Transponder. Der Start wurde auf einer Falcon 9 v1.2 von Space X gebucht, die angesichts einer Startmasse von knapp über sechs Tonnen an ihre Leistungsgrenzen gehen mußte. Dennoch entschied sich SpaceX dafür, entgegen der allgemeinen Annahme einen unter diesen Umständen riskanten Landeversuch (vermutlich unter dem Schub von drei Triebwerken) zu unternehmen. Doch am 23.02.2018 gab SpaceX bekannt, daß zusätzliche Tests mit der Nutzlastverkleidung (bei der erstmals Ende 2017 Probleme mit dem Druckausgleich bekannt geworden waren) als notwendig erachtet wurden. Als die Tests Anfang März abgeschlossen waren, tobte über dem Atlantik jedoch ein kräftiger Sturm, der die Schiffe der Bergungsflotte zurück in den Hafen zwang. Dagegen waren die Wetterbedingungen in Florida aber optimal. SpaceX entschied sich daher gegen einen weiteren Aufschub und nahm den Countdown zum Start am 06.03.2018 auf. Planmäßig beförderte die Rakete den Satelliten auf einen sub-​synchronen Transferorbit. Auf diesem trennte sich von Hispasat 30 W-​6 , wie der Satellit mittlerweile hieß, der nur etwa 90 kg schwere PODsat 1 Satellit vom „Muttersatelliten“. Der Payload Orbital Delivery Satellite war Teil einer von der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) finanzierten Demonstration des von NovaWurks entwickelten Konzepts der „Satlets“. Die Idee dahinter sah vor, kostengünstig zu produzierende Module mit vielfältigen Grundfunktionen zu einem komplexeren Satelliten zu kombinieren, der unterschiedlichste Missionen bewältigen konnte. NovaWurks sah hinsichtlich der Skalierung praktisch keine Grenzen. Kritiker verwiesen hingegen auf den zwangsläufig schlechten Nutzlastfaktor. Bei der PODsat 1 Mission wurden vier HISat (Hyper-​Integrated Satlet) PACs (Packages of Aggregated Cells) in ein POD (Payload Orbital Delivery) Chassis von SS/L integriert. Eine wichtige Aufgabe der Mission war die Demonstration der Funktion des Trennmechanismus vom Trägersatelliten. Welche Experimente der PODsat 1 Satellit selbst unternahm, blieb hingegen weitgehend unklar.