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Start von Kosmos 2525
Start von Kosmos 2525

Obwohl es sich bei ihm offenbar um keine hochrangige militärische Nutzlast handelte, veröffentlichte das russische Militär nur sehr wenige Informationen anläßlich des Starts von Kosmos 2525. Der Start des Satelliten war seit geraumer Zeit erwartet worden. Und tatsächlich hatte der auch als Экспериментальный Малый Космический Аппарат — ЭМКА bezeichnete Satellit wohl schon mindestens einmal die Reise von Moskau nach Plesetsk gemacht. Wegen technischer Probleme war er aber zum Hersteller VNIIEM zurückgekehrt. „experimenteller kleiner kosmischer Apparat“ lautete eigentlich die Bezeichnung für eine Satellitenplattform, mit der der Spezialist für meteorologische und Erderkundungssatelliten VNIIEM seine Produktpalette abrunden wollte. Im zivilen Sektor fanden sich jedoch keine Interessenten, woraufhin man sich auch an das Militär wandte. Das gab dem EMKA Projekt eine Chance. Obwohl selbst die kleinste verfügbare Trägerrakete für den Satelliten überdimensioniert war, erhielt er einen exklusiven Start mit der Sojus-2.1w 14A15, die für diese Mission erstmals ohne die bisher stets eingesetzte Wolga Bugsierstufe flog. Nach dem Start am 29.03.2018 setzte die Sojus Kosmos 2525 auf einem etwa 315 km hohen sonnensynchronen Orbit aus. Die Bahn wies aber eine erkennbare Drift auf, so daß sich der Sonnenstand bei den Überflügen schon bald veränderte. Ob man das möglicherweise angesichts einer kurzen erwarteten Lebensdauer in Kauf genommen hatte, oder ob die angestrebte Bahn nicht exakt erreicht worden war, blieb angesichts des militärischen Charakters der Mission offen. Bahnmanöver wurden jedenfalls keine beobachtet. Bis auf eine kaum wahrnehmbare Veränderung der Bahnhöhe und der Bahnneigung am 23.05.2018. Fortan sank die Bahnhöhe durch die aerodynamische Abbremsung mehr oder weniger kontinuierlich ab. Was ungewöhnlich war, weil russische Dokumente Hinweise auf ein kleines Triebwerk aus dem OKB Fakel zum Einsatz auf dem Satelliten beinhalteten. Überraschend begann Kosmos 2525 ab dem 22.10.2018 tatsächlich mit einer Serie von kleinen Bahnmanövern, die die Bahn im Laufe einer Woche im Perigäum und Apogäum um etwa 15 km steigen ließen. Tatsächlich wurde die Bahn nun über einen Zeitraum von vielen Monaten immer wieder korrigiert. Wahrscheinlich bestand die Mission des Satelliten, die mittlerweile mit einem Projekt mit dem Codenamen Rasdan-​N in Verbindung gebracht wurde, mindestens teilweise in der Kalibrierung optischer Systeme anhand von am Boden errichteten Zielmarkierungen. Und dies aus unterschiedlichen Bahnhöhen. Schließlich endeten die Bahnmanöver aber und der Satellit verglühte am 01.04.2021 in der Atmosphäre.