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Aufnahme der „Beresheet“ Absturzstelle durch den LRO

Ein unglückliches Ende nahm die private israelische Mondmission „Beresheet“ am 11.04.2019. Trotz einer Reihe technischer Probleme war es dem kleinen Team von SpaceIL gelungen, den kleinen Mondlander nach dem Start am 22.02.2019 aus einem hochelliptischen Erdorbit über Wochen bis zum Mond und schließlich in einen Orbit um den Trabanten zu steuern. Mehrere Bahnmanöver senkten die zunächst noch sehr elliptische Mondumlaufbahn mit einem Aposelenum von rund 10.000 km ab und korrigierten sie zu einer 200 km Kreisbahn als Ausgangspunkt für den Landeversuch. In etwa 25 km Abstand zur Mondoberfläche wurde am 11.04.2019 der eigentliche Abstieg eingeleitet. Doch wenig später in 14 km Höhe kam es zu einem Ausfall der IMU (Inertial Measurement Unit) und kurz darauf einer vorübergehenden Unterbrechung der Telemetrie. Als der Kontakt wiederhergestellt war, hatte ein Sensordefekt zur Abschaltung des Landetriebwerks geführt. Zwar konnte das Kommando für die Wiederzündung noch übermittelt werden, doch war „Beresheet“ da nur noch 150 m über der Mondoberfläche. Augenblicke später schlug die Sonde gegen 19:23 UTC mit hoher Geschwindigkeit auf dem Mond auf. Auch wenn die israelische Presse die Mission als großen Erfolg feierte und betonte, daß bis dato nur wenigen Nationen eine Landung auf dem Mond gelungen war — de facto war „Beresheet“ gemessen an der Zielsetzung gescheitert. Unter Berücksichtigung des geringen Budgets und des Hintergrunds des Unternehmens waren die Teilerfolge allein aber schon sehr beeindruckend. Ähnlich wie die Sowjetunion und die USA in den 1950er und 60er Jahren konnte das israelische Team hier unzweifelhaft einen beachtlichen Erkenntnisgewinn auf dem Weg zur Meisterung eines komplexen Problems für sich reklamieren. Und das Bekenntnis des Multimillionärs Morris Kahn, eines der Finanziers des „Beresheet“ Projekts, eine zweite Mission zu unterstützen, ließ doch noch auf einen glücklichen Ausgang hoffen.