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SpriteSat

Während die anderen vom Cygnus NG-​10 E SS „John Young“ Frachter ausgesetzten Satelliten oberhalb der ISS kreisten, sollte der letzte im NRCSD-​E Starter wartende Satellit auf einem deutlich niedrigeren Orbit ausgestoßen werden. KickSat 2 war ein Re-​Flight eines 2014 gescheiterten Experiments, das auf Professor Zac Manchester von der Stanford University zurückging. Die Idee dahinter war, aus einem 3U CubeSat über 100 winzige Platinen („Sprites“) auszustoßen, die alle mit eigener Solarzelle zur Energieversorgung, Sensorik und Kommunikationssystemen ausgestattet waren. Alle sendeten auf einer einheitlichen Frequenz nach dem CDMA (Code Division Multiple Access) Verfahren. Theoretisch eröffnete eine solche „Wolke“ von ChipSats vollkommen neue Möglichkeiten, simultan und großräumig Messungen im Erdorbit zu unternehmen. Allerdings barg die Freisetzung einer so großen Zahl von kaum durch Bahnverfolgungsradar zu überwachenden Objekten im Erdorbit auch Risiken. Daher war die Lizenz zum Start nur unter der Maßgabe gewährt worden, daß ihr Wiedereintritt innerhalb weniger Tage sichergestellt war. KickSat 2 wurde am 13.02.2019 um 22:45 UTC auf einer im Mittel 300 km hohen Bahn ausgestoßen. Zunächst kamen Befürchtungen auf, die Mission könne ähnlich der von KickSat 1 enden. 2014 war der Satellit nämlich wegen eines Timer-​Problems zusammen mit den noch an Bord befindlichen 104 Sprites verglüht. Und auch diesmal konnte nur ein sehr schwaches Signal von KickSat 2 empfangen werden, was darauf hindeutete, daß sich seine Antennen nicht richtig entfaltet hatten. Dennoch konnte am 19.03.2019, die Bahnhöhe war inzwischen auf etwa 270 km gesunken, erfolgreich das Aussetzkommando für die 104 ChipSats gesendet werden. Einigen Amateurfunkern gelang auch der Empfang ihrer schwachen Signale, bevor sie, ohne vom US Weltraumkommando katalogisiert worden zu sein, verglühten.