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„Nick“ Hague hantiert an der External Pallet während der EVA vom 22.03.2019
Anne McClain bei ihrer EVA am 22.03.2019

Eine der Folgen des Sojus MS-​10 Fehlstarts im Oktober 2018 war ein improvisierter Ablauf der Arbeiten zum Austausch eines Satzes alter Nickel-​Wasserstoff-​Batterien der ISS durch leistungsfähigere Lithium-​Ionen-​Batterien (Akkus). Die neuen Exemplare waren bereits mit dem japanischen HTV Frachtraumschiff angeliefert worden. Der eigentliche Austausch wäre dann per Manipulatorarm erfolgt, die Verkabelung hätten die Astronauten bei mehreren Außenbordmanövern vornehmen müssen. Dieses Procedere hatte sich nun um einige Monate verschoben, die Vorgehensweise blieb aber weitgehend unverändert. Allerdings hätten die alten Batterien auf einer Palette verstaut ihren destruktiven Rückflug zur Erde mit „Kounotori“ 7 antreten sollen. Da die NASA diese Gelegenheit hatte ungenutzt verstreichen lassen müssen, wurden unterschiedliche Varianten diskutiert, wie die massiven Batterien entsorgt werden konnten. Zunächst tendierte man dazu, die „über Bord zu werfen“. Zuletzt trat man aber doch in intensive Gespräche mit der JAXA ein, eine Gelegenheit bei einer späteren HTV Mission zu schaffen. Statt Alexander Gerst und Andrew Feustel fiel nun Anne McClain und Tyler Hague die Aufgabe zu, die erste Runde von Montagearbeiten zum Anschluß des neuen Batterie-​Sets vorzunehmen. Am 22.03.2019 um 12:01 UTC verließen sie die Luftschleuse des „Quest“ Moduls. Hague hatte bereits 2018 für dieses Manöver trainiert, als sich wegen Verzögerungen des HTV Starts abzeichnete, daß sein Partner Feustel bereits zur Erde zurückgekehrt sein würde. Obwohl sowohl Hague als auch McClain ihr jeweils erstes Außenbordmanöver absolvierten, kamen sie mit den Arbeiten gut voran. Mittels spezieller Adapter wurden die kleineren LiIon-​Batterien in die Montageschächte eingesetzt und verkabelt. Die alten Batterien wurden auf einer External Pallet für die spätere Lagerung gesichert. Inklusive einiger optionaler Zusatzaufgaben (fotografische Dokumentation bestimmter Sektionen, Sicherung loser Teile etc.) konnten alle Aufgaben als erfüllt verbucht werden, als das Außenbordmanöver nach 6:39 h zu Ende ging.