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Memo zum Treffen mit Präsident Eisenhower anläßlich des Sputnik Starts

Unter dem Eindruck des überraschenden Starts des ersten Sputnik durch die Sowjetunion ließ sich US Präsident Dwight D. Eisenhower am 08.10.1957 über den Stand des amerikanischen Satellitenprojekts Vanguard informieren. Zur Sprache kamen dabei die Rivalitäten zwischen den US Teilstreitkräften bezüglich der Entwicklung von ballistischen Raketen. Die Tatsache, daß die US Army bereits 1956 in der Lage gewesen wäre, einen Satelliten zu starten, führte schließlich dazu, daß General John B. Medaris von der Army Ballistic Missile Agency (ABMA) autorisiert wurde, den baldmöglichsten Start eines Satelliten mit einer modifizierten Redstone-​Rakete voranzutreiben. Wernher von Braun schätzte, daß sein Team etwa 90 Tage benötigen würde, um Rakete und Satelliten startklar zu haben. Schließlich hatte seine Jupiter-​C Rakete schon am 20.09.1956 ihre mit Sand gefüllte Viertstufenattrappe auf eine ballistische Bahn von knapp 1.100 km Höhe und 5.400 km Flugweite gebracht (es war dieser Start, der das Kollektiv um Sergej P. Koroljow in der Sowjetunion unter dem Eindruck zurückgelassen hatte, daß in den USA ein nicht angekündigter Satellitenstart gescheitert war).