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Der NOTS Satellit mit Endstufe

Obwohl die Technik der NOTS EV-​1  Rakete des US Navy „Pilot“ Programms offensichtlich noch nicht ausgereift war, fanden Ende August 1958 noch vier Starts innerhalb von nur einer Woche statt. Der Hintergrund dafür war, daß das Budget des Programms von 300.000 $ lediglich für einen Zeitraum von vier Monaten bewilligt war. Und diese Zeitspanne lief nun ab, womit keine Chance für Weiterentwicklungen blieb. Außer man konnte noch vor den für den Sommer vorgesehenen „Argus“ Atomtests einen Erfolg vorweisen. Denn für deren Beobachtung war die winzige Nutzlast der Rakete primär entwickelt worden. Also wurde am 22.08.1958 wieder eine NOTS EV-​1 Rakete ausgeklinkt. Diesmal konnte ihr Aufstieg vom Flugzeug aus gut beobachtet werden. Später fing die Kontrollstation im neuseeländischen Christchurch Funksignale auf, die möglicherweise die NOTS Diagnostic Payload 3 während ihres ersten und dritten Orbits abgestrahlt hatte. Doch erneut waren die verstümmelten Signale zu schwach, um aus ihnen die erwarteten Bildinformationen herausfiltern zu können. Denn eine Idee der NOTS Experten war, die Nutzlast einmal als schnell einsetzbaren Aufklärungssatelliten einzusetzen. Dazu verfügten die ersten drei der nur etwa 1 kg schweren Satelliten über einen Infrarot TV-​Scanner simpelster Bauart. Selbst unter günstigen Umständen war der Wert der von ihm zu gewinnenden Informationen zweifelhaft. Doch er sollte im „Pilot“ Programm nie eine wirkliche Chance bekommen. Stattdessen flog er später auf mindestens drei Transit Navigationssatelliten und übertrug tatsächlich einige krude Bilder.