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Auch die Sowjetunion nutzte im Oktober 1958 die Chance, eine Sonde in Richtung Mond zu starten. Sehr genau hatte man die amerikanischen Vorbereitungen zum Start von Pioneer I verfolgt. Allerdings war auch Sergej P. Koroljow machtlos dagegen, daß sich aus bahnmechanischen Gründen das Startfenster in Cape Canaveral früher öffnete, als in Baikonur. Doch hoffte man, die US-​Sonde auf einer schnelleren Bahn noch abfangen zu können. Und so startete am 11.10.1958 die nächste Luna 8K72  mit einer Sonde des Typs E-​1  in Richtung Mond. Noch war nicht sicher, daß Pioneer I den Mond nicht doch noch erreichen würde. In dieser Situation explodierte die Luna 8K72 Rakete 104 s nach dem Start und ließ die sowjetischen Raketenexperten zunächst rat– und hilflos zurück. Umso größer dürfte die Erleichterung gewesen sein, als die Meldungen aus den USA bekannt wurden, wonach Pioneer I ebenfalls den Mond nicht erreichen würde. Der Wettlauf zum Mond blieb somit zunächst unentschieden. Bei der Untersuchung der Absturzursachen kam man dem eigentlichen Problem nun aber sehr nahe. Nach dem ersten Fehlstart waren zunächst die Sauerstoffleitungen besser gegen Resonanzschwingungen gesichert worden. Nun wurden auch noch hydraulische Schwingungsdämpfer in den Zuleitungen zum Sauerstoffsystem eingebaut.