Ein neues Zeitalter der militärischen satellitengestützten Kommunikation begann am 09.02.1969 mit dem Start des Satelliten TacSat oder auch TaComSat durch eine Titan-​IIIC von Cape Canaveral. Der von der Hughes Aircraft Co. im Auftrag des DoD gebaute experimentelle Kommunikationssatellit stellte auf seiner geostationären Position Übertragungskapazitäten für 10.000 Duplex-​Fernsprechkanäle bereit. Dank seiner hohen Sendeleistung war der Empfang selbst mit Antennen von nur 30 cm Durchmesser und in Fahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen möglich. Dabei erfolgten die Kommunikationsexperimente sowohl im normalen UHF– wie auch im X-​Band. Außer zu experimentellen Übertragungen wurde TacSat auch zur Kommunikation zwischen militärischen Stäben in den USA und den Truppen in Vietnam (Vietnamkrieg) genutzt. Die Erfahrungen beim Betrieb des Satelliten flossen in die Entwicklung späterer Satellitensysteme ein. TacSat blieb bis in die 1980^er Jahre der leistungsfähigste militärische Kommunikationssatellit. Im Dezember 1972 fiel der Satellit jedoch überraschend aus und hinterließ eine erhebliche Lücke im militärischen Kommunikationssatellitennetz der USA. Erwartet worden war eine Lebensdauer von vier bis fünf Jahren. Obwohl es bei diesem Einzelexemplar blieb, hatten zahlreiche Entwicklungen über das TacSat Experiment hinaus Bedeutung. So wurde das von Hughes entwickelte Gyrostat System zur Spinstabilisierung mit seiner entdrallten Antennenplattform über Jahre hinweg erfolgreich in anderen zivilen und militärischen Satelliten eingesetzt. Und die satellitengestützte UHF-​Kommunikation spielt auch heute noch eine bedeutende Rolle bei militärischen Operationen.