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Zur Aufklärung amerikanischer Schiffsverbände, die als besonders schwere Bedrohung empfunden wurden, da man ihnen nichts gleichwertiges entgegenzusetzen konnte, hatte die Sowjetunion in den 1960er und 1970er Jahren das komplexe satellitengestützte System „Ideogramma-​Pirs“ entwickelt. Sein Raumsegment umfaßte aktive (US-​A) und passive (US-​P) Satelliten. Erstere verfügten über einen kleinen Kernreaktor als Energiequelle für das mitgeführte große Seitensichtradar. 1972/73 war die Erprobung des US-​A Satellitensystems weitgehend abgeschlossen und die Überleitung in den operativen Betrieb begann. Ein Jahr später gelang erstmals der koordinierte Betrieb von gleich zwei US-​A Satelliten. Nach dem Erfolg dieser Mission unternahm man im April 1975 eine Wiederholung. Als erster Satellit startete am 02.04.1975 mit einer Zyklon-​2 11K69  Rakete von Baikonur Kosmos 723. Er erreichte die geplante Bahn und operierte planmäßig für 43 Tage, bevor programmgemäß der Reaktorblock abgestoßen und auf eine höhere Umlaufbahn angehoben wurde.