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Ionosphere Sounding Satellite
Die japanische NASDA startete am 29.02.1976 mit ihrer zweiten N-​I Rakete vom Raumfahrtzentrum Tanegashima den Forschungssatelliten ISS 1 (auch ISS-​a oder „Ume“). Mit dem Ionosphere Sounding Satellite sollte die Ausbreitung bestimmter Frequenzen in der Ionosphäre untersucht werden, was bedeutsam für die Frequenzplanung des Rundfunks, die Warnung vor Unterbrechungen der Kurzwellen-​Kommunikation und die Vorhersage der Ausbreitungsbedingungen war. Bevor die satellitengestützte Kommunikation auch diese Aufgaben übernahm, hatte der Kurzwellen-​Funkverkehr eine weitaus größere Bedeutung als heute. Militär, Schiffahrt, Luftfahrt und internationale Rundfunkstationen setzten auf die Kurzwelle, deren Reichweite jedoch stark von Aktivitäten in der Ionosphäre beeinflußt wurde. Mit dem Satelliten beteiligte sich Japan an der International Magnetospheric Study (IMS), die u.a. zum Ziel hatte, eine globale Karte mit kritischen F2 Frequenzen für die Funkwellenausbreitung in der Ionosphäre anzufertigen. Allerdings brach die Energieversorgung von ISS 1 nach einem Monat zusammen, was die Mission vorzeitig beendete. Der Nachfolger, ISS 2, wurde zwei Jahre später gestartet und übertraf alle Erwartungen. Erst am 23.02.1983 wurde er abgeschaltet, nachdem die Alterung der Solarzellen ein kritisches Niveau erreicht hatte.