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künstlerische Darstellung von IUE
Nach einem ungewöhnlichen 4-​stündigen Aufschub zur Sicherung einer Wartungsluke an der Nutzlastverkleidung der Delta 2914  Trägerrakete hob diese am 26.01.1978 von Cape Canaveral ab. An Bord befand sich der Forschungssatellit IUE, ein Gemeinschaftsprojekt von NASA, ESA und dem UK Science and Engineering Research Council. Die Ursprünge des Projekts lagen in der SAS-​D (Small Astronomy Satellite) Studie des NASA GSFC aus dem Jahr 1971. Ohne internationale Unterstützung wäre die Mission aber dem Rotstift zum Opfer gefallen. Der Satellit erreichte zunächst eine stark exzentrische vorläufige Umlaufbahn. Nach Zündung des Apogäumstriebwerkes gelangte er auf eine gewollt exzentrische Synchronbahn zwischen 30.210 km und 41.343 km Bahnhöhe bei 33,8° Bahnneigung (Stand Ende 1992). Aufgabe des International Ultraviolet Explorer war die Durchmusterung des Universums im UV-​Bereich. Dabei wurden insbesondere jene Frequenzen beobachtet, die von der Erdatmosphäre abgeschirmt werden. Die wissenschaftliche Ausbeute von IUE übertraf alle Erwartungen. Zahlreiche UV-​Strahlungsquellen konnten entdeckt und kartographiert werden. Eine Reihe von Kometen, darunter 1985/86 auch Halley wurden beobachtet. Ein besonderes Highlight war jedoch die Entdeckung des gewaltigen UV-​Strahlungsausbruches der Supernova 1987 A. Der Satellit, ausgelegt für einen Betrieb von drei Jahren, wurde erst am 27.09.1996 abgeschaltet. Obwohl im Laufe der Jahre die Lageregelungskreisel des Satelliten ausgefallen waren und die Stabilisierung über eine neue Steuerungssoftware und die Triebwerke erfolgen mußte, wurde die Abschaltung von IUE nicht aus technischen Gründen sondern aus finanziellen Erwägungen vorgenommen. Die gewaltige wissenschaftliche Ausbeute der Mission wurde erst von jener des Hubble Space Telescope übertroffen.