Address:

Vier Wochen nach dem Start eines baugleichen passiven maritimen Überwachungssatelliten vom Typ US-​P und vier Tage nach dem Start eines aktiven maritimen Radaraufklärers vom Typ US-​AM (beide Satellitentypen bildeten gemeinsam das System „Ideogramma-​Pirs“) hob am 25.03.1986 in Baikonur die nächste Zyklon-​2 11K69  Rakete mit einem US-​PM1  Satelliten an Bord ab. Der Countdown zum Start des Satelliten hatte, was in der sowjetischen Raumfahrt ein ungewöhnlicher Vorgang war, zuvor dreimal abgebrochen werden müssen. Zum Ergebnis des Starts gibt es widersprüchliche Aussagen. Fest steht, daß Kosmos 1737 als einziger US-​P Satellit auf einem 73° Orbit statt des üblichen mit 65° Bahnneigung endete. Ob das allerdings auf einen Steuerungsfehler zurückzuführen war oder gezielt bestimmte polnahe Meeresregionen im Fokus der Mission standen, war lange umstritten. Auffällig war jedenfalls auch, daß der Satellit zwei Wochen brauchte, bis er die Arbeitsbahnhöhe erreichte. Eventuell gelang dies nur unter Einsatz des sekundären Triebwerkssystems. Einer erst jetzt zugänglichen russsichen Quelle zufolge war die Ursache für den ungewöhnlichen Orbit in einem Fertigungsfehler bei einer Kreiselplattform zu suchen. Kosmos 1737 wurde im Verbund mit Kosmos 1735 betrieben. Beide fingen die Funksignale gegnerischer Schiffe auf und leiteten sie zur Analyse an entsprechende Bodenstationen weiter. Die Daten zu Position und Typ der Schiffe wurden wiederum an Anti-​Schiffs Raketenbatterien und eigene maritime Kampfverbände übertragen. Seit 1979 gehörten die Satelliten zum Inventar der sowjetischen Streitkräfte. Das aufwendige System hätte im Falle einer militärischen Auseinandersetzung aber in kürzester Zeit verstärkt werden müssen. Denn die wenigen normalerweise aktiven Satelliten konnten keine kontinuierliche Verfolgung von Schiffsverbänden sicherstellen.