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Start von QuikSCAT mit einer Titan-23G
QuikSCAT bei Tests

Einen meteorologischen Satelliten mit dem Schwerpunkt der Beobachtung der Weltmeere startete eine USAF Titan-23G im Auftrag von NASA und NOAA am 19.06.1999 von der Vandenberg AFB. Bei abschließenden Tests war vier Tage zuvor noch ein Telemetrieproblem mit der Rakete beobachtet worden, das eine Verschiebung des Starts notwendig gemacht hatte. Nach der Behebung des Problems verlief der Start aber problemlos und die Nutzlast QuikSCAT erreichte die vorgesehene 800 km Bahn. Hauptinstrument des Satelliten war das SeaWinds Scatterometer, ein spezieller Mikrowellensensor, der in der Lage war, dicht über der Meeresoberfläche die Windgeschwindigkeit und –richtung zu ermitteln. Erste Erfahrungen mit diesem Instrument sammelte die NASA in den 1970er Jahren an Bord der Raumstation Skylab und mit dem Seasat-​A Satelliten sowie ab 1996 beim Betrieb des japanischen ADEOS I Satelliten, der u.a. das amerikanische NSCAT Scatterometer an Bord hatte. Als dieser Satellit unerwartet bereits 1997 ausfiel, plante die NASA eine „quick recovery“ Mission, die den Namen QuikSCAT erhielt. Und tatsächlich konnte der Satellit in Rekordzeit fertiggestellt werden, da Ball Aerospace auf den Bus eines QuickBird Erderkundungssatelliten zurückgreifen konnte, der bereits weitgehend fertiggestellt war, dessen Abnahme sich aber auf unbestimmte Zeit verzögert hatte. Nach seinem erfolgreichen Start begeistert der Satellit die Wissenschaftler mit seinen ausgezeichneten Daten. Neben Routinemessungen liefert das SeaWinds Instrument auch Daten zu speziellen Ereignissen, so z.B. Hurrikans, dem El Niño Phänomen oder sogar zur Drift großer Eisberge.
QuikSCAT war für eine Lebensdauer von zwei Jahren ausgelegt (mit Treibstoffreserven für drei Jahre), lieferte aber weitaus länger wertvolle meteorologische Informationen. Um die Kontinuität der Mission sicherzustellen, traten die Wissenschaftler schon frühzeitig für einen Nachfolger ein. Doch konnte die notwendige Finanzierung nicht sichergestellt werden. Als am 23.11.2009, nach über zehn Jahren, die Antenne des QuikSCAT Scatterometers blockierte, bedeutete dies daher nicht nur das Ende der Mission, sondern auch die befürchtete mehrjährige Unterbrechung bei der Sammlung der SeaWinds Daten. Erst im Herbst 2014 traf das Nachfolgeexperiment RapidScat zur Montage auf der ISS ein.