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Start der dritten und letzten KSLV-I
STSat 2c

Das von Verzögerungen und Rückschlägen geplagte nationale südkoreanische Raumfahrtprogramm kam am 30.01.2013 doch noch zu einem Erfolgt, als die dritte KSLV-I Rakete erfolgreich vom Raumfahrtgelände Naro abhob und wenige Minuten später einen kleinen Forschungssatelliten auf der geplanten Bahn aussetzte. Noch im Dezember 2012 hatte man die Rakete wieder von der Startrampe zurückholen müssen, nachdem in der Endphase des Countdowns die Telemetrie auf eine gefährliche Spannungsspitze im elektrischen System der Oberstufe hingewiesen hatte. Nach zwei nicht abschließend geklärten Fehlstarts wollte man beim dritten Start kein Risiko eingehen. Denn die Erststufe der Rakete wurde aus Rußland bezogen und die Verträge regelten lediglich die Lieferung von drei Exemplaren. Ungewollt spielte man mit dieser Sicherheitsphilosophie aber dem rivalisierenden Nordkorea in die Hände. Denn auch dort wurde im Dezember 2012 ein Satellitenstart vorbereitet. Und als dieser tatsächlich gelang, waren die vorangegangenen Fehlschläge vergessen. Südkorea fühlte sich damit schwer erniedrigt. Der Erfolg machte das nun wenigstens teilweise vergessen. Zumal der nordkoreanische Satellit offenbar den Start nicht funktionstüchtig überstanden hatte. Die Instrumente von STSat 2 C hingegen konnten erfolgreich in Betrieb genommen werden. Die Ausrüstung des Satelliten umfaßte eine Langmuir-​Sonde, einen Space Radiation Effects Monitor (SREM), der Messungen im Umfeld des Satelliten vornahm, und ein Laser Retro-​reflector Array (LRA) zur exakten Bahnvermessung. Dazu kamen eine Reaction Wheel Assembly (RWA), ein IR-​Sensor (IRS) und ein Femto Second Laser Oscillator (FSO). Alles Gerätschaften, die im Hinblick auf künftige Missionen erprobt werden sollten. Im September 2014 berichtete die südkoreanische Presse jedoch, daß STSat 2 C schon seit April 2014 nicht mehr auf Funkkommandos reagierte. Die Ursachen des vorzeitigen Ausfalls konnten von den an der Untersuchung beteiligten Organisationen nicht eindeutig geklärt werden.