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Luna E-1 (frühes Design)

Unter dem Eindruck der amerikanischen Bemühungen, noch vor der Sowjetunion eine erste Sonde zum Mond zu bringen, arbeitete das Team um Sergej P. Koroljow fieberhaft am Start seiner ersten Raumsonde. Obwohl mehr als die Hälfte aller Testflüge im laufenden Erprobungsprogramm der Standardrakete R-​7  (Erzeugnis 8K71) ganz oder teilweise Fehlschläge waren (einige dieser Starts wurden jahrzehntelang auch als Fehlstarts von „Luna“ Sonden interpretiert, was jedoch definitiv falsch ist), wurde der Start der ersten Mondsonde hektisch noch für den Sommer 1958 geplant. Doch auch der erste ballistische Testflug der für Mondmissionen um eine dritte Stufe erweiterten Sputnik 8K71PS (später bekannt als Luna 8K72 ) endete am 10.07.1958 in einer gewaltigen Explosion. Zur Erleichterung der sowjetischen Raketenexperten ereilte die erste amerikanische Mondsonde Pioneer 0 am 17.08.1958 ein ähnliches Schicksal. Um den Amerikanern zuvorzukommen, die für den Oktober den nächsten „Pioneer“ Start planten, wurde trotz noch nicht überwundener technischer Probleme für den 23.09.1958 der erste Start einer Luna E-​1  Sonde angesetzt. Nach 93 s explodierte aber auch diese Rakete. Ursache waren, wie sich erst später zeigte, Schwingungen im System, die sich gegen Brennschluß der Erststufe mit verheerenden Folgen in Längsrichtung durch die Rakete ausbreiteten. Der von ihren US Kollegen so genannte „Pogo-​Effekt“ konnte erst Ende 1959 durch den Einbau verschiedener schwingungsdämpfender Maßnahmen soweit reduziert werden, daß er keine Gefahr mehr darstellte.